DAS MÄDL AUS DER VORSTADT
Posse mit Musik
Was ist „die Vorstadt“? Schmucke Häuser? Weiße Gartenzäune? Golden Retriever und 1 1/2 Kinder, die in der Einfahrt spielen? Nestroys Vorstadt hat anderes zu bieten: Delikates, Abgründiges, amouröse Verwicklungen, undurchsichtige Geschäfte, Betrügereien, echte Typen, aber auch hehre Ziele und die eine oder andere ehrliche Haut.
Aber eigentlich beginnt das Ganze im Haus des reichen Unternehmers Kauz. Dort wartet an ihrem Verlobungstag seine Schwester, die Witwe Frau von Erbsenstein, auf ihren Bräutigam Gigl. Der kommt nicht nur zu spät, sondern hat sich auch noch in eine andere verliebt. Da kann nur mehr Schnoferl helfen, seines Zeichens gut informierter Schnüffler und Gigls Freund. Problem: Er ist selbst sehr angetan von Frau von Erbsenstein. Dennoch setzt er alles daran, dem Freunde die gute Partie zu retten. Als dieses Bemühen gerade scheinbar Früchte trägt, will es der Zufall just, dass Thekla, Gigls geheimnisumrankte Herzdame aus der Vorstadt, im Haus erscheint - ohne zu wissen, wen sie dort antreffen wird. Und auch Kauz, der Herr des Hauses, dessen Geschäfte nicht sauberer als seine Gedanken sind, scheint die junge Dame zu kennen …
Thekla stürzt Hals über Kopf davon, ohne dass Gigl erfährt, wie er sie wiederfinden kann. Als Schnoferl ein Ablenkungsmanöver startet und den Freund in den Salon der Madame Storch in die Vorstadt führt, um ihn auf andere Gedanken zu bringen und von seinem Liebeskummer zu kurieren, kommt es dort gleich zu mehreren unerwarteten Begegnungen, Entdeckungen und Verstrickungen … Erst eine Landpartie bringt Klärung und ein Happy End für (fast) alle Beteiligten.
Nestroys Posse kredenzt mit viel Musik, abgründigem Humor, Sprachwitz und kunterbunt verstrickten Figuren einen luftig-leichten Sommertheatergenuss, bei dem nicht einmal „die Moral von der Geschicht" fehlt.