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  • Sisyphos 2.0 Kristallwerk

    Sisyphos 2.0

     
    Sisyphos 2.0
    Sisyphos 2.0
    Kristallwerk
    Details
    Theater Feuerblau
    Kristallwerk
    Tickets

    20.10.2017,

    20:00

    @ Kristallwerk

    Herr K. ist einer von uns. Aufgeregt wartet er auf ein Bewerbungsgespräch.

     

     

    
Was mit der Freude über den neuen Job beginnt, entwickelt sich in eine Abfolge wechselnder, kafkaesker Bilder, die zur modernen Arbeitswelt Stellung beziehen. Herr K. richtet sich seinen Arbeitsplatz ein und schreitet motiviert zur Tat ...

    Theater Feuerblau nähert sich mit Motiven Kafkas und des antiken Mythos von Sisyphos dem Sinn und Unsinn der modernen Arbeitswelt, dem Spagat zwischen Brotjob und Selbstverwirklichung – humorvoll, nachdenklich, und in poetischen Bildern.

     

     

    PRESSESTIMMEN

    MYTHEN DER BÜROWELT
    Sisyphos trifft auf die moderne Arbeitswelt

    Herr K. wartet die ganze Woche auf Freitag. Und wahrscheinlich sein ganzes Leben auf das Glück. ob er es im Arbeitsalltag findet, ist fraglich. Zwischen Drucker und Schreibtisch liegt eher die pure Überforderung verborgen. Per Lautsprecher werden dem gehetzten Aktenhengst nur noch mehr Aufgaben zugeworfen. Herr K. buckelt und schreddert Papier in Bestzeit, doch das alles hilft nichts: das Büro-Karussel dreht sich unaufhörlich weiter.

    Wie der Name des Stücks „Sisyphos 2,0“ schon verrät, wird der antike Mythos über die Sinnwidrigkeit der Welt im Grazer Kristallwerk neu aufgerollt. Dafür lässt das Theater Feuerblau eine Aneinanderreihung kafkaesker Bilder auf die heutige Arbeitswelt prallen. Klaus Seewald mimt den rastlosen Herrn K., der zeitweise von Regisseurin Monika Zöhrer als Marionette der Arbeit gespielt wird.

    Eine fesselnde Bürostuhl-Hetzjagd am Puls der Zeit.
    Kleine Zeitung, KATRIN FISCHER

     

    UND TÄGLICH GRÜßT DIE STECHUHR
    Das Theater Feuerblau liefert mit „Sisyphos 2.0“ ein Stück für Erwachsene, dass die Geschichte von Sisyphos und seiner nie wollenden sinnlosen Tätigkeit auf die heutige Zeit und die moderne Arbeitswelt überträgt und dabei fragt, ob man in dieser Leistungsgesellschaft denn überhaupt glücklich werden kann.

    Der antike Mythos ist bekannt: Der kluge Sisyphos schafft es mehrmals die Götter und den Tod zu überlisten. Als Strafe wird er verdammt auf ewig einer sinnlosen Tätigkeit nachgehen zu müssen. Sisyphos muss einen Stein auf einen Berg hinauf rollen, der, sobald er oben ankommt, wieder hinunterrollt und das Spiel von vorne beginnen lässt.

    In diesem Stück treffen wir auf Sisyphos 2.0: Herr K. hat soeben ein Bewerbungsgespräch hinter sich gebracht und kann sein Glück kaum fassen, endlich seinen Platz in der Arbeitswelt gefunden zu haben. Enthusiastisch geht er seiner Aufgabe nach: Der Drucker spuckt regelmäßig Blätter aus und her K. tippt den darauf befindlichen Text in seinen Computer ein. Dann schreddert er das Blatt Papier und das ganze beginnt von vorne. Zwischendurch versucht er seinen Bürosessel richtig einzustellen und seinen Arbeitsplatz mit Pflanzen zu verschönern. Angeleitet wird er stets von einer weiblich klingenden Computerstimme, die ihn bestimmt auf falsche Schritte hinweist. Doch Herr K. scheint glücklich mit der Situation zu sein und ruft: „Meine Arbeit bestimmt mein ganzes Leben! Ich brenne für meinen Job!“.

    Doch jedes Mal, wenn das Horn erneut zur Arbeit ruft, wird diese überfordernder. Der Drucker spuckt immer mehr Blätter aus und der Papierberg ist für Herrn K. nicht mehr zu bewältigen. Seine Verzweiflung nimmt zu, aber die Computerstimme weist ihn nur darauf hin, seine tägliche Pflicht zu erfüllen.

    Die Stimmung wird immer bedrohlicher und schließlich stellt das Stück die Frage, ob Herr K. dem Kreislauf dieser sinnlosen Tätigkeit entkommen kann und wie. Und falls es möglich ist, was passiert dann mit seiner Arbeit, die dennoch erledigt werden muss?

    Begleitet wird der beinahe Soloauftritt von Klaus Seewald von verschiedensten Soundeffekten und musikalischen Elementen, die sowohl die Stimmung als auch die Tätigkeiten des Protagonisten perfekt unterstreichen. So ersetzen die Soundeffekte fehlende Requisiten wie die Bürokaffeemaschine. Besonderes Highlight: Flippergeräusche ertönen und Herr K. wird wie der Ball in einem Spielautomaten quer durch den Büroalltag herumgewirbelt.

    Besonders hervorzuheben ist an diesem Abend die schauspielerische Leistung von Klaus Seewald, der auch körperlich alles gibt. Beim Workoutprogramm der Arbeitsstelle turnt er wie wild am Boden und als Marionette lässt er sich von Monika Zöhrer durch den ganzen Bühnenraum dirigieren. Ständig sind seine Bewegungen mit den vielfachen Soundeffekten und der Musik im Einklang und schaffen ein schönes Gesamtbild. Die wachsende Verzweiflung Herrn K.s kauft man ihm bis in die letzten Reihen ab und spürt man bis in die Knochen, wenn dieser feststellt: „Ich warte die ganze Woche auf Freitag, das ganze Jahr auf den Sommer und das ganze Leben auf das Glück“.

    Sisyphos 2.0 schafft es diese Stimmung bis zum Ende des Stücks tief im Raum zu verankern und als die beiden Schauspieler sich zum letzten Mal verbeugt haben, herrscht absolute Ruhe im Raum. Ein sehr gelungener Theaterabend, der zum Nachdenken über die Leistungsgesellschaft und deren Sinnhaftigkeit anregt. Mutige Stücke wie diese sollten auf jeden Fall einen Besuch wert sein.
    Kulturreferat der ÖH Uni Graz, TERESA GUGGENBERGER                                                                         

     

    TEAM

    Regie: Monika Zöhrer
    Schauspiel, Inszenierung: Monika Zöhrer, Klaus Seewald
    Stückentwicklung: Creative Team
    Dramaturgie: Eva Wallensteiner
    Musik, Live Elektronik: Christof Ressi
    Bühne: Christina Weber
    Kostüme: Barbara Häusl
    Licht Design: Christina Weber
    Produktion: Theater Feuerblau

     

     

    Spielort

    Kristallwerk
    Viktor-Franz-Straße 9
    8051, Graz

    Personen

    Regie
    Monika Zöhrer
    Bühne, Licht
    Christina Weber
    Kostüm
    Barbara Häusl
    Schauspiel
    Klaus Seewald
    Dramaturgie
    Eva Wallensteiner
    Video, Musik
    Christof Ressi

    Weitere Termine

        Oktober 2017
      • 19.,
      • 21.,
      • 22.,
        September 2018
      • 13.,
      • 14.,
      • 15.,
      • 16.,

    Theater Feuerblau

    Theater Feuerblau realisiert zeitgenössisches, kritisches und professionelles Theater.


    Theater Feuerblau spielt Theater für junges Publikum und für Erwachsene.

    Inhaltlich steht für uns der Mensch im Vordergrund mit seinen Fragen, seinen Sehnsüchten und
    seinen Leidenschaften, mit seiner Fehlbarkeit und seinem unstillbaren Hunger nach dem Leben.

    Kontinuierliches Training ist die Basis unserer Theaterarbeit. Dazu dienen uns vor allem Tai Chi, Yoga und Kalarippayattu (eine südindische Kampf- und Bewegungskunst), aber auch das Spiel mit den Masken der Commedia dell Arte und Elemente des zeitgenössischen, japanischen Butoh.

    Die Gründungs-Mitglieder der Theatergruppe sind regional verwurzelt, und zugleich international ausgerichtet und vernetzt.

    Theater Feuerblau gibt Workshops:
    - Kalarippayattu als Training für den zeitgenössischen Performer: national und international. U.a. in TanzQuartier, am Institut für Theaterwissenschaft/Wien; Lalish Theaterlabor/Wien; Univ. of Exeter (GB), University College (Cork (Irland), Academia e Arteve/Tirana (Albanien), Theatre
    Training and Research Program (Singapur)
    - Büchertheater für Kinder: in Graz ein Format das von Monika Zöhrer und Klaus Seewald für die Stadtbibliotheken entwickelt wurde.


    Vollständiges Portfolio von Theater Feuerblau

    Kristallwerk

    Der Spielort der Freien Theaterszene

    Die ehemalige Produktionshalle für Piezokristalle ist seit 2017 wieder kreative Heimstätte für zahlreiche heimische und internationale Freie Theater, wo sie ihre Theaterproduktionen in einem angenehmen, professionellen Ambiente zeigen können.

    Öffentlich gut erreichbar und mit Parkplätzen ausgestattet ist das KRISTALLWERK - Theater der Freien Szene - ein Ort, wo vieles möglich ist.

    Vielfältigkeit, Qualität, Innovation - das alles bietet die Freie Theaterszene in Graz und der Steiermark im KRISTALLWERK in Gösting!

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