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  • Körpergewicht. 17% Ateliertheater

    Körpergewicht. 17%

     
    Körpergewicht. 17%
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    Ateliertheater
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    Ateliertheater
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    23.03.2018,

    20:00

    @ Ateliertheater

    Körpergewicht. 17% von Ewald Palmetshofer

    Regie & Raumkonzept: Thomas Thalhammer

    Eine alte Frau und ein junger Wirtschaftsmensch. Beide ausgespien. Er von der Blase, sie vom Leben überhaupt. Zwei Überflüssige, die alles trennt, vielleicht bis auf diesen verschwindenden Rest, ihr Verschwinden selbst. Und vielleicht gibt es sie ja, diese fast historischen Momente, in denen die Gegensätze in eins fallen. Ganz kurz. Vielleicht ein Blick am U-Bahnsteig. Und es kommt schon mal vor, dass jemand auf die Gleise fällt und unter die Räder kommt und verschwindet. Und so zwingt dieser Monolog zwei Stimmen in einen Körper. Immer eine Stimme zu viel, ein Überflüssiger, eine Überflüssige mehr, als der Körper ertragen kann. Bis am Ende wieder Ordnung herrscht, der historische Moment nie gewesen ist und man sich des Überschusses entledigt hat.

    Beide nicht nur Überflüssige, sondern auch überfordert von der Gesellschaft. Er flüchtet nach Indien, versucht den Kopf frei zu bekommen. Sie flüchtet vor Kindern, vor Familien, vielleicht sogar vor Menschen allgemein.

     

    Welchen Stellenwert hat der Mensch im neoliberalen Zeitalter? Obwohl er durch die Wirtschaftskrise seinen Job verloren hat und somit direkt mit der Frage konfrontiert wird, bleibt er in der neoliberalen Matrix stecken. Er fasst sein Leben und seinen Alltag in Zahlen zusammen: „Körpergewicht: 17% abgenommen.“

    Sie wiederum entwickelt ein komplexes System aus Uhrzeit, Wochentagen, stundenlanger Beobachtung durch den Türspion, … um auf ihrem Weg keine Kinder zu treffen.

    Und dann wäre dann noch der Rassismus. Sie trägt ihren Alltagsrassismus offen zur Schau: „Kinderwägen mit Verschleierten, die zählen dreifach. Er wiederum verfällt einem strukturellen Rassismus, der selbst oft im linksliberalen Kreisen gerne übersehen wird: „schau’n alle gleich aus. ja das ist gemein, wenn man das sagt …“

    Und schließlich auch die Frage der Verantwortung des Einzelnen. Sind wir nicht erst alle Teil dieser Gesellschaft, von der wir anscheinend in Stich gelassen oder überfordert sind?

     

    Dieses Verloren-Sein und gleichzeitig von den gesellschaftlichen Gegebenheiten Überfordert-Sein spiegelt sich auch jenseits des Textes auf der Bühne wider. Eine Schauspielerin steht alleine auf der Bühne und interpretiert beide Stimmen in immer schnellerem Wechsel. Der Schauspieler*innenkörper wird dadurch zum Medium der Stimmen, mit seiner realen körperlichen und geistigen Erschöpfung. Auf ihn immer das Auge einer Live-Kamera, wie eine Überwachungskamera in einer U-Bahnstation, gerichtet. Für das Publikum ergibt sich dadurch immer die Wahl zwischen der Darstellung auf der Bühne oder der Großaufnahme der Projektion / auf dem Bildschirm. Wie im Alltag wird es nicht möglich sein, alles wahrzunehmen. Und im Hintergrund immer der Lärm der Straße, unerkenntlich ob in Wien oder Indien.

    In dieser Mischung aus Sprache, Schauspiel und Video wird Palmetshofers Text zu einer stimm- und bildgewaltigen Symphonie der Gegenwart

     

    Eine Eigenproduktion des Ateliertheater

    Mit: Maria Astl

    Video: Sebastian Kraner

     

    Tickets: VVK 18,- / AK 20,- / AK erm. 16,-

     

     Weitere Termine:

    08.April / 18.April / 06.Mai / 16.Mai

    Spielort

    Ateliertheater
    Burggasse 71
    1070, Wien

    Personen

    Regie
    Thomas Thalhammer
    Schauspiel
    Maria Astl
    Video
    Sebastian Kraner
    Produktion
    Aleksandra Andrejewna
    Talita Simek
    Technik
    Ludwig Drahosch

    Weitere Termine

        April 2018
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