Vorlage für dieses 1980 entstandene Zweipersonenstück war der Briefroman „Gefährliche
Liebschaften“ von Choderlos de Laclos von 1782. Müller schränkt die Personen der
Handlung auf die beiden Antagonisten Marquise Merteuil und ihren ehemaligen Geliebten
Vicomte Valmont ein.
Es ist der Dialog von Mann und Frau die sich verbal bekämpfen, obwohl sie einmal ein
Liebespaar waren. Wer ist Opfer, wer ist Täter, wer beherrscht, wer unterliegt, wer ist
am Ende der Mann, wer ist die Frau? Die Figuren spielen abwechselnd sich selbst, den
jeweils anderen und zwei abwesende Personen: Die Tourvel, Valmonts verheiratete
Geliebte, die er nach der Merteuil verführte und die jungfräuliche Nichte der Merteuil,
Cecille de Volange. So wird aus einem Duett ein Quartett. Alleine diese Tatsache macht
die Dialoge zu einem spannenden Spiel.
Die Dialoge sind eine Mischung aus schwarzem Humor, Sehnsucht, Überheblichkeit,
Ironie, Zynismus und immer wieder angedeutete Selbsterkenntnis und Sinnlichkeit ohne
diese direkt auszusprechen. Ein Kampf bis zum Tod oder war der „Tod“ bereits schon
lange vorher eingetreten. Quartett ist ein zeitloses Stück über Liebe und deren
Missachtung. „Der unwiederbringliche Augenblick. Die tödliche Einmaligkeit des
Lidschlags.“ (Merteuil)
In dieser Inszenierung liegt die zusätzliche Spannung darin, dass die männliche
Hauptrolle des Valmont von einer Frau gespielt wird.
Im Gegensatz zu anderen Inszenierungen ist hier der Ansatz: „die Worte als „Waffe“ zu
verwenden und nicht die körperliche Gewalt“.
Was am Schluss das bessere gewesen wäre … entscheidet der Zuschauer für sich selbst.
mit
Nala Helga Oppenauer
Tina Kreiner
Regie: Jürgen Pakosch
Tickets
Regulär: 19,-
Schüler/Studenten: 16,-