CARRYING A GUN überlegt Linksradikalität und feministische Positionen. Fragen zu Macht- und Ohnmachtsverhältnissen, Sprache, Körper, gewaltvollem Widerstand und Pazifismus werden aufgeworfen, gedreht und verbleiben im Raum. Es ist eine lineare Gedankenabfolge, die konsequent um Sprache kreist und Sprechpositionen hinterfragt. Wer erzählt von Macht? Wer erzählt von Ohnmacht? Und wer kann | will | darf wovon erzählen?
Sprache und Wörter werden als Waffen anerkannt und wiederum als solche verwendet. Ein Text wird in einem Raum positioniert. Ein narrativer Spannungsbogen verschwindet zugunsten einer abstrakten Raumnahme durch Worte und Ton. Figuren verschwinden zugunsten von Text als Subjekt.
Die inhaltlichen Verhandlungen werden durch ein kleines Ensemble von elektrischen Gitarren, Saxophon, Schlagzeug, Bassgitarre und elektrischen Orgeln musikalisch ergänzt. Ein filigranes Netz an Tönen legt sich unter die Worte und entwickelt sich zu einer Wand von Sound, die sich wie eine Maschine durch den Aufführungsraum schiebt bis sie wieder von Sprache abgelöst wird.
Die Verschränkung von Lyrik und Konzert ergibt ein sprachliches Ganzes; ein formsprengendes Gedicht über Widerstand und Selbstermächtigung aus einer beobachtenden, privilegierten, solidarischen Perspektive.
she has rearranged the future that you were counting on but don’t be afraid
for SHE is carrying a gun.
Uraufführung
Eine Produktion von Chili Tomasson in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
Inszenierung: Chili Tomasson
Musik und Sound: Chili Tomasson and the Cinema Electric
Entwickelt und gesprochen von: Clara Schulze-Wegener, Eva Dorlass, Eva Lakits, Maria Sendlhofer
Wien-Premiere: 24.01.2019
Weitere Vorstellungen: 26. & 27.01.2019 Beginn: jeweils 20.00 Uhr