Michelle Moura
BLINK – mini unison intense lamentation
Bilder religiöser Trancezustände im Westen stellen häufig die Spannung zwischen Sinnlichkeit und Spiritualität dar, wie etwa Berninis emblematische Skulptur Die Verzückung (oder Entrückung) der heiligen Theresa, während die Trance-Ikonographien der brasilianischen Ureinwohner außermenschliche Wesen dargestellen. In BLINK weißt man nicht, was man sieht – Engel, Schaman_inneen, Jaguare, oder Seegras ... es gibt eine Fülle von Verkörperungen, die das Imaginäre des Transzendentalen erweitern.
Das Leitmotiv im Duett BLINK ist das Blinzeln der Augen als extreme Übung. BLINK – mini unison intense lamentation unternimmt das Unmögliche, in seinem Bestreben, die unfreiwillige, unkontrollierbare Bewegung der Augen und der Augenlider zu choreografieren. Die Rhythmen des Zwinkerns verändern die Wahrnehmung, den Blick nach außen ebenso wie den Blick nach innen. Die Performerinnen entwickeln bei zunehmend ekstatischem Sound starke Gefühle zwischen Glück und Traurigsein. Der Tanz ihrer Lider erfasst die Körper der beiden und treibt das Stück auf einen Höhepunkt zu.
Österreichische Erstaufführung
Dauer: 50 min