Bergkristall
von Christian Schönfelder im Rahmen des internationalen Theaterfestivals Schäxpir 2017, Uraufführung
Zwei Kinder allein am Berg. Auf dem Rückweg von ihren Großeltern zurück ins heimische Bergdorf sind Sanna und Konrad auf der schon oft begangenen Passhöhe in einen Schneesturm ungeheuren Ausmaßes geraten. Die Bäume, die Felsen, der Weg entschwinden im Schnee, die Kinder verlieren die Orientierung. Es beginnt ein Alptraum, der die Geschwister im wahrsten Sinne des Wortes an ihre körperlichen und seelischen Grenzen führt, sie drohen mit dem unendlichen Weiß des Berggletschers zu verschmelzen.
Ihre Rettung am nächsten Morgen aber ist doppelt wundersam: Sie öffnet die Herzen der Menschen in ihrem Dorf und scheint deren Vorurteile gegenüber den Fremden aus dem Nachbartal zu überwinden.
„Bergkristall“ wurde von Adelbert Stifter in seiner Linzer Zeit fertig gestellt und ist nicht erst seit mehreren Verfilmungen eine seiner bekanntesten Erzählungen. Christian Schönfelder untersucht den Stoff jetzt für die Bühne. In den Mittelpunkt rücken das innere Drama der Kinder und die Folgen für das Bergdorf. Die Gletscher-Kulisse ist nur der Rahmen für eine Nacht, die niemand im Dorf je wieder vergessen wird.