Mit Artist At Resort bringt Tanz*Hotel als Koproduktionslabel Tanz- und Performance- Schaffende mit ihren neuen Projekten auf die Studiobühne. Initiiert und künstlerisch begleitet werden sie vom Label-Gründer und Choreografen Bert Gstettner.
In einem mehrwöchigen Prozess, erarbeiten die KünstlerInnen/-teams ihre Vorhaben und präsentieren die neuen Kreationen in einer dreitägigen Werkschau im Studioformat.
Mit: Jasmin Schaitl & Tereza Silon | Elisabeth Schilling | Hygin Delimat
Tanz*Hotel-Team: Künstlerische Leitung, Mentoring: Bert Gstettner | Bühnentechnik: Alexander Wanko | Organisation: Claudia Bürger | Tanz*Hotel/Art*Act Kunstverein in Koproduktion mit den KünstlerInnen | Mit Unterstützung von WienKultur, Leopoldstadt, Bildrecht GmbH
THE TOUCH CAN TELL
Performance, Konzept: Jasmin Schaitl (A) & Tereza Silon (CZ)
Diese Zusammenarbeit verwendet Berührung als Mittel um Erinnerungen zu aktivieren, in Bewegung zu bringen und dadurch Empathie auszulösen. Die beiden Performance-Künstlerinnen erforschen, was die menschliche Berührung eines anderen Körpers, in Bezug auf unseren momentanen Geisteszustand und unsere verkörperten Erinnerungen, Muster und Erfahrungen, auslösen kann. Wie können verschiedene Arten körperlicher Berührung verschiedene emotionale Zustände beeinflussen? Wie können wir mit solchen Sinneserfahrungen umgehen und was für Wahrnehmungen, welche Veränderungen und welches Echo werden dadurch hervorgerufen? Schaitl und Silon versuchen in ihrer Recherche neue Formen der Intelligenz und des Denkens jenseits der Gehirn-zentrierten Kognition zu erforschen und diese performativ zu realisieren.
SKIZZEN ZU LIGETI
Tanz, Choreografie und Konzept: Elisabeth Schilling (D)
Standen je zwei Kunstformen in engerem Verhältnis zueinander als Musik und Tanz? Aber wie bewegt sich Musik eigentlich? Wie klingt Tanz? Wo begegnen sich diese Klänge und Bewegungen und wie befreien sie sich gegenseitig? Der ungarische Komponist György Ligeti sagte im Zusammenhang mit seinen virtuosen Études pour piano, dass im Prozess des Komponierens „taktile Konzepte fast so wichtig sind wie akustische“. Es ist genau dieser Gedanke, an den die Choreografin Elisabeth Schilling mit ihrem neuartigen Zugang zu den Klavieretüden anschließt. Indem sie in ihrem Solo, Tanz und Musik als angrenzende Formen behandelt, die nebeneinander und ineinander wachsen, erarbeitet sie nach jahrelanger Recherche mit der Musik, eine eigene Herangehensweise wie diese komplexen Kompositionen vertanzt werden können.
LANDSCAPE BEFORE CATASTROPHE
Performance und Konzept: Hygin Delimat (PL/A) / Body Architects
Das choreographische Bild der Unvermeidbarkeit: Dem Verfall, der Zerstörung und dem Untergang gehen Stille und Frieden voraus. In diese emotionsgeladene Landschaft begibt sich Hygin Delimat mit seinem Tanz-Solo, in dem er zwischen empfindsamen Körper und zerbrechlicher Materie einen mutigen Dialog entfacht. Das Stück zieht Parallelen zwischen der universellen Ethik im Mythos von Atlas und Sisyphos und dem heutigen menschlichen Handeln. In einer Atmosphäre aus frivolem Geist und seröser Verantwortung nähert sich Hygin Delimat dem epischen Drama, das durch die Einbeziehung der Musik des polnischen Komponisten Henryk Górecki vertieft wird.