In „Gravity (and other attractions)“ treffen ein gehörloser Tänzer und eine hörende Tänzerin aufeinander. Gemeinsam erzählen sie in dieser Tanztheater-Performance die Geschichte von Lolo und Tiki, die sich in einer U-Bahn begegnen und verschiedene Arten der Anziehung erleben. Die kreative Grundlage des Stückes bildet eine künstlerisch, in die Performance integrierte, poetische Audiodeskription. Neben dieser liefern auch die verbale Übersetzung und der gesprochene Text die Inspiration für die Performance. Durch andere künstlerische Elemente und innovative Methoden der Zugänglichkeit, wie z. B. Visual Vernacular (eine Kunstform, die für Gehörlose ähnlich wie Musik funktioniert) oder International Sign-Language, werden Wahrnehmungsbrücken geschaffen für all jene, die sonst keinen Zugang zur Inszenierung hätten. Alle Komponenten gemeinsam erzählen auf ihre ganz eigene Weise die gleiche Geschichte.Wenn alle gleich wären – wie würde die Welt dann aussehen? Auf der anderen Seite: Wie viel Heterogenität verträgt eine Gesellschaft? In „UN/GLEICH, aber jeder möchte“ geht es um Gleichheit und Ungleichheit und darum, die eigenen Vorstellungen zu hinterfragen. Wir alle wollen einerseits Teil eines großen Ganzen sein – auch wenn die Gefahr besteht, zu stark von der Masse oder vermeintlichen Autoritäten beeinflusst zu werden – andererseits wollen wir aber auch etwas Besonderes sein.
In dieser Uraufführung nehmen professionelle Tänzer* innen mit und ohne intellektuelle Beeinträchtigung das Motiv (Un-)Gleichheit als Ausgangspunkt für die Befragung des zutiefst menschlichen Bedürfnisses nach Zugehörigkeit und danach, wie viel von der eigenen Persönlichkeit eine Gesellschaft überhaupt verträgt. Dabei reflektieren sie sich selbst und laden auch das Publikum dazu ein.
Das Ergebnis ist ein zeitgenössischer Tanztheater-Abend mit Urban Styles und Live-Rap.