Ein uncooler Abend mit uncoolen Emotionen
Man erlebt eine Frauenbande, einen Weiberstamm, eine feministische Zelle. Wie Heldinnen der griechischen Tragödie führen sie Klage über den Zustand der Gesellschaft.
Die Kamera verfolgt vier Frauen, die schmerzlich erkennen: Ich will die Welt nicht, wie sie ist.Aber warum krieg ich den Arsch nicht hoch?
Es erhebt sich ein Klagegesang gegen die normative Gelassenheit und selbstverordnete Erwartung, dass eine vor lauter Tiefenentspannung nichts mehr berühren oder erschüttern darf. Dass man sich für Emotionen geniert und diese immer gleich weg meditieren muss. Diese Frauen artikulieren Empfindungen, die ihren Sitz in der Magengrube zu haben scheinen. Und im Uterus. Sie jammern, zetern, schreien, einfach weil es guttut, die Fassung zu verlieren und sich gehen zu lassen.
Und hinter diesen Klageliedern taucht Klarheit auf. Wie nach einem reinigenden Gewitter. Der Blick wird frei auf das eigene Begehren. Weibliches Begehren ist gefährlich, kein Mensch weiß, warum es als unheimlich und als Zumutung gesehen wird. Vielleicht, weil Begehren mehr ist als reines Wollen und weil es so viel will. Es ist außer Kontrolle und unberechenbar. Es ist groß und mächtig wie Wut, nur wollüstiger.
An diesem Abend lassen wir das Begehren aus dem Käfig
TEAM
von und mit: Monika Klengel, Eva Hofer, Juliette Eröd, Gabriela Hiti, Heike Barnard, Nadja Pirringer, Helene Thümmel, Moke Rudolf-Klengel, Felix Klengel