„Ich weiß nicht was die Lösung ist, was tun wir denn eigentlich hier? Wozu machen wir das hier? Ich versteh das überhaupt nicht…“
„Das kannst du auch nicht verstehen.“
„Das ist dann irgendwie beängstigend.“
„Ja.“
Die alten Pläne in den Altplancontainer zu schmeißen ist besser, als gar keine Pläne mehr zu machen, oder? Drei, von Unsicherheit gelähmte und zugleich Kreativität befeuerte KünstlerInnen, treffen sich im Geisterraum Bühne und denken nach. Dass das möglich ist, dass man voll und leer gleichzeitig ist. Gefangen in einer Art flüssigen Illusion und abgeschnitten vom ganzen Lebenszeug träumen sie gemeinsam von der Zukunft, doch die Erinnerung daran fehlt. „Man will jetzt bitte unbedingt Beruhigendes!“, denn sonst bleibt nur noch die Angst, es könnte nie so schön werden, wie es sowieso niemals war. Aber hey, wer richtig lebt, macht nichts falsch und überhaupt ist jetzt für vieles Zeit, aber bitte nicht für Bedauern!
(Gem-)einsam vermisst man viel, wahllos, überraschend, ab und an. Wenn DAS alles vorbei ist, sehnt man sich nach banalen Dingen: Pistazieneis, Bier trinken mit Fremden, sogar Feinden, und träumt davon, dass alles wieder unvorstellbar laut sein wird, grell, groß und schnell.
„Wer plant, verliert!“ – Dieser Satz bringt auf den Punkt, wie die Kulturszene dieses Jahr erlebt hat. Gemeinsam haben sich das Theater praesent und der Verein Triebwerk7 diesen Leitsatz zum Slogan ihres neuen Theaterabends gemacht und sich gefragt: Und wer gewinnt? Was passiert, wenn wir uns mit uns selbst als Figuren dieser Zeit auseinandersetzen, aus uns heraustreten und uns fragen: Wer bin ich, wenn ich nur „ich“ bin? Wir haben der Reflexion Raum gegeben und über Orientierungs- und Ratlosigkeit sinniert, über gespaltene Gesellschaften, das Aushalten der Gleichzeitigkeit von Gegensätzen, über Alkohol und Schuld, über Einsamkeit, Liebe und den Tod.