Intelligenz wird allgemein als Fähigkeit zum Erreichen komplexer Ziele, Lernen, Schlussfolgern und Interagieren mit der Umwelt bezeichnet. Aber nach mehr als 100 Jahren IQ-Test Geschichte und den damit einhergehenden Versuchen nicht nur Intelligenz zu definieren, sondern sie auch festzusetzen und messbar zu machen, bleibt immer noch unklar, was Intelligenz wirklich bedeutet, was Intelligenz ausmacht und was alles zur Intelligenz zählt.
Ist Intelligenz überhaupt messbar oder eindeutig feststellbar? Hat alles Lebendige und vielleicht auch Nicht-Lebendige Intelligenz und ist es nur eine Frage des Grades wieviel Intelligenz? Und welche Parameter zeugen von Intelligenz? Wie Blade Runner mit dem Voight-Kampff-Test schon zur Diskussion stellte, muss gefragt werden, ob Intelligenz nur eine rein logisch-analytische Leistung sei oder nicht viel mehr emotionale, emphatische, soziale und affektive Aspekte ähnlich oder noch viel wichtigere Teile von Intelligenz ausmachen. Gerade im Angesicht neuer Entwicklungen in der künstlichen Intelligenz wird das emotionale, soziale und letztlich kreative Vermögen des Menschen wieder verstärkt hervorgehoben, weil es so die Hoffnung, zumindest jetzt noch, den Menschen als der Maschine überlegen erscheinen lässt.
Mit dem dritten TEST.LAB werden wir, eine temporäre Kooperative aus Künstler_innen und Expert_innen, der komplexen Gegenwart auf der Spur, künstlerische, performative, mediale und diskursive Miniaturen, in sieben Kapiteln und einem Epilog zur Intelligenz erarbeiten. Diese stellen wir mit Expert_innen und dem online Publikum im Labor und live im Rahmen des Streams, in spielerischen performativen Miniaturen zur Diskussion und überführen dies in einen haptischen Diskurs zu unserer Gegenwart und prekären Situation.