Der Tag des Jüngsten Gerichts.
Erzengel Michael, hochmotivierter Befehlsempfänger ist ergeben bereit, alle Einwohner des Dörfchens Iflingen mit seinem Flammenschwert zu richten. Ihm zur Seite landet Posaunenengel Ludwig, der leise Zweifel an der Sinnhaftigkeit des göttlichen Plans äußert. Die rasche Umsetzung des Plans scheitert sehr zum Leidwesen des cholerischen Erzengels daran, daß die Einwohner bereits kollektiven Selbstmord begangen haben.
Lediglich ein Igel, ein Mauersegler und ein Schwein sind anzutreffen, die stellvertretend psychische Verhaltensmuster der Menschen verkörpern.
Mit Witz, Boshaftigkeit und Melancholie wird uns so ein allgemeiner Weltüberdruss „fabelhaft“ vor Augen geführt.
Wolfram Lotz 1981 in Hamburg geboren, ist deutscher Dramatiker, Lyriker und Hörspielautor.
2015 wurde er mit seinem Drama „Die lächerliche Finsternis“ als Dramatiker des Jahres ausgezeichnet.
Er gilt als Vertreter eines narrativen Texttheaters, das die Episierungstechnik Bert Brechts noch potenziert.
Seine Stücke entziehen sich einer wortwörtlichen Umsetzung, was uns dazu veranlasst, die Realisierung in einem abstrakten Raum und Tonkonzept durchzuführen.