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  • Figaro lässt sich scheiden Stadttheater Klagenfurt

    Figaro lässt sich scheiden

     
    Figaro lässt sich scheiden
    Figaro lässt sich scheiden
    Stadttheater Klagenfurt
    Details
    Stadttheater Klagenfurt
    Stadttheater Klagenfurt
    Tickets

    16.03.2022,

    19:30

    @ Stadttheater Klagenfurt

    Mit Horváths selten gespieltem Stück, das über Solidarität und Menschlichkeit in einer aus den Angeln gehobenen Welt nachdenkt, schlagen wir einen reizvollen Bogen zu Mozarts Oper Le nozze di Figaro, die ebenfalls in dieser Spielzeit auf dem Programm steht.

    Umsturz. Kanonendonner. Der tolle Tag ist vorbei: Graf Almaviva, seine Frau, ihre Zofe Susanne und Figaro taumeln aus ihrer am Vorabend der Revolution gerade noch heilen Welt mitten hinein in ein krisengeschütteltes Heute. Auf der Flucht aus der Heimat, wo die früheren Diener die neuen Herren sind, schaffen sie es gerade noch über die Grenze. Fremde, die sie nun sind, klammern sich die einen noch einmal verzweifelt an die Illusion von Größe und Stand, versuchen die anderen sich in bürgerlicher Lebensführung, freilich in der erstickenden Enge der Provinz. Scheitern müssen alle vier – zwangsläufig: Graf und Gräfin stürzen aus dem kurzlebigen Idyll ab in bittere Armut, Figaro wandelt sich vom Klassenkämpfer von einst zum kleinkarierten Spießer, seine Ehe mit Susanne, die gegen den Stumpfsinn des »neuen Biedermeier« rebelliert, zerbricht.

    Entwurzelt von Beaumarchais, Rossini und Mozart suchen die Figuren in Horváths bitterer Fortschreibung der beiden Figaro-Komödien Orte, die niemals mehr ihre sein können: »Ein Emigrant ist immer ein Hergelaufener …«, heißt es einmal im Stück, er hat nicht nur das Recht auf ein Zuhause verwirkt, sondern auch das Recht auf sein Menschsein: »Horváths eigentliche Kritik«, so Otto Pick angesichts der Prager Uraufführung 1937, »gilt dem Allgemeinmenschlichen, wie es sich auf politischem Gebiet in Umsturzepochen offenbart. Indem er in Erinnerung bringt, dass die Welt im Menschen anfängt, bekennt er sich auch zur Politik – zur Politik der Menschlichkeit.«

    Martina Gredler, die u.a. am Burgtheater Wien inszeniert, bringt Figaro lässt sich scheiden mit der unverwechselbaren Musik der Wladigeroff Brothers auf die Bühne des Stadttheaters Klagenfurt.

    Spielort

    Stadttheater Klagenfurt
    Theaterplatz 4
    9020, Klagenfurt

    Personen

    Autor
    Ödön von Horváth

    Weitere Termine

        Februar 2022
      • 04.,
      • 10.,
      • 15.,
      • 20.,
        März 2022
      • 04.,
      • 10.,

Stadttheater Klagenfurt

Das Ballhaus als Theater
Archivarische Forschungen belegen, dass das Stadttheater Klagenfurt bereits rund 500 Jahre alt ist. Damals existierte es allerdings noch nicht in seiner heutigen Form, sondern diente als Ballhaus dem Vergnügen und Ballspiel landständischer Herren. Allmählich fanden Gastspiele von italienischen Wandertruppen statt, die auf dem Weg zwischen Venedig und Wien hier haltmachten, in weiterer Folge wurde das Ballhaus schrittweise in einen Theaterbau umgewandelt.

Als eigentliches Geburtsjahr des Stadttheaters Klagenfurt ist jedoch das Jahr 1737 anzunehmen. Dieses älteste Klagenfurter Theater hatte keine Logen, sondern nur drei Galerien und ein verhältnismäßig wenig Plätze umfassendes Parterre. Zunächst ausschließlich ein Theater des Adels, wurde das Publikum gegen Ende des 18. Jahrhunderts allmählich durchsetzt von Intellektuellen, Beamten, Militärs und vermögenden Kaufleuten. Im Jahr 1811 wurde das alte Theater neu gebaut, rund 70 Jahre später wurden die Holzteile nach dem großen Ring-Theaterbrand in Wien durch Eisenkonstruktionen ersetzt. Die Bevölkerung unterstützte in den Anfangsjahren durch zahlreichen Besuch das Theater, und das Interesse war so groß, dass sogar eine eigene Theaterkritik im Druck erschien.

Das Neue Stadttheater
Kaiser Franz Josef I. beging am 2. Dezember 1908 sein sechzigjähriges Regierungsjubiläum. Im Rahmen einer großen Jubiläumsaktion sollte endlich der längst fällige Neubau des Theaters durchgeführt werden. Für die Umsetzung des Projektes trat man an die Wiener Theaterbaufirma Helmer & Fellner heran. Der Entwurf war eine Kopie des zwei Jahre zuvor von Fellner und Helmer in Gießen erbauten Theaters und entsprach stilistisch einer leichten "Französischer Renaissance". Am 3. September 1910 fand eine Akustikprobe im Theater statt. Die letzten kommissionellen Besichtigungen schlossen am 5. September, sodass das neue Haus zur Benützung freigegeben werden konnte. In seiner endgültigen Ausgestaltung umfasste das Theater, das in Abänderung des ursprünglichen Renaissanceentwurfes in einem freien Empirestil erbaut war, insgesamt 996 Plätze. Am 22. September 1910 wurde das neue Stadttheater unter dem Namen "Kaiser Franz Josef I. Jubiläumstheater" eröffnet.

Der Zubau
Wesentliche An- und Umbauten erfolgten in den 1960er Jahren, wobei die Zahl der Stehplätze wesentlich reduziert wurde.1995 entschloss man sich den in den 1960er Jahren errichteten Zubau durch einen architektonisch zeitgenäßen Neubau, geplant von Architekt Günther Domenig, zu ersetzten und das Theater im Sinne der ursprünglichen Pläne zu renovieren. Der Zubau wurde im Juli 1998 fertiggestellt. Die Gesamtfläche des Theaters beträgt ca. 14.000 m2.

Architektur
Die Anlage der vorhandenen Architektur und der Umraum waren auf Achsialität ausgelegt. Dies betrifft sowohl die Vorzone des Haupteinganges, die längsgerichteten Randzonen, wie auch den Übergang in den Achterjägerpark. In der Mitte verstärkt ein schwebender, plastisch geformter "Pfahl" die Hauptachse. Das Dach ist aus Metall, aus Kupfer, patinierend, um sich an die Tönung der glacierten Dächer anzunähern. Das Metalldach steigt an, knickt horizontal aus und hebt sich vom Körper ab. In der Grundrissprojektion verjüngt sich dieses Element, die Untersicht ist angehoben, um den schwebenden Charakter zu behalten. Der gesamte Körper ist eine integrierte Einheit von Gestalt, Innen- und Außenraum, Konstruktion und Material. 

Vollständiges Portfolio von Stadttheater Klagenfurt