Etikettiert – unetikettiert; weiß – schwarz; korrekt – unkorrekt … In L-INKED / THE SOLO untersucht der Tänzer und Performer Jaskaran Anand den Akt des bewussten und unbewussten Labelings: Aufgrund von mangelndem Wissen und fehlenden Begriffen werden dabei Menschen unabhängig von ihrer eigenen Identität vorverurteilt und kategorisiert. Anand fordert uns dazu auf, Beschränkungen, Scham und Selbsthass über Bord zu werfen – ein Stück voller Sinnlichkeit, das die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen zelebriert und unser Verlangen entfesselt.
L-INKED / THE SOLO ist zwischen fiktiven und realen Szenarien angesiedelt, in denen Jaskaran Anand die vielschichtige Realität eines determinierten, sexualisierten menschlichen Körpers infrage stellt, indem er das körperliche Begehren zwischen erlernten Verführungen und Momenten von Glitch(es) und Trance untersucht. Die Performance erkundet das „Begehren als eine formlose Entität“, hinterfragt die tradierte Dualität von Körper und Psyche und zeigt die Grenzen unseres Denkens in Gegensätzen und Stereotypen auf.
In L-INKED / THE SOLO verkörpert Jaskaran Anand verschiedene ikonografische Repräsentationen der „Shakti“ (Energie) und fragt, ob die verschiedenen Formen menschlicher Körper auch Darstellungen von Shakti sind. Darüber hinaus untersucht er, was mit den vordefinierten Bedeutungen von „Shakti“ geschieht, wenn die Körper der Menschen miteinander interagieren.
INFO: Am 9. März findet im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch statt.
L-INKED / THE SOLO ist Teil des von Jaskaran Anand geleiteten langfristigen, transkulturellen und sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekts L-INKED. In diesem erforscht Anand die Überschneidungen zwischen sozialen, politischen und kulturellen Verständnissen von körperlicher Intimität und Beziehungsformationen in den Bereichen Sexualität, Liebe, Begehren und Gender.
Jaskaran Anand wurde in Neu-Delhi, Indien, geboren und lebt seit 2015 in Linz. Er arbeitet als Performancekünstler, Regisseur, Tänzer, Choreograf, Pädagoge, Forscher und Videodramaturg. Seine Projekte sind transdisziplinäre Interventionen, die auf Überschneidungen zwischen performativer, wissenschaftlicher und kunstbasierter Forschung und partizipatorisch-kollaborativen künstlerischen Praktiken basieren: Er nutzt Choreografie und Tanz als eine Methode der Kommunikation innerhalb und jenseits des traditionellen Kunstraums und im öffentlichen Raum. Anand sucht nach Überschneidungen in den verschiedenen Intensitäten der künstlerischen Medien mit einem Fokus auf den menschlichen Körper als Inter-/Intraface. Seine Arbeiten, Interviews und Diskussionsbeiträge wurden in Österreich, Slowenien, den USA, Neuseeland und Indien präsentiert. www.jaskarananand.com
Credits
Konzept, Direktion, Choreografie, Performance, Videoaufnahme und -bearbeitung Jaskaran Anand Dramaturgie in Zusammenarbeit mit Robert Steijn Text Jaskaran Anand mit Auszügen aus Interviews und Diskussionen Kostüm und Bühnenbild in Zusammenarbeit mit Julia Napoleonka Videotechnik Dario Stefanek Musik RENU – Renu Hossain (Songs: Beginning, 1984, Urge Urge Urge), Music leads from Britney Spears, Robin Thicke, The Piano Guys and Soap & Skin
Eine Koproduktion von Jaskaran Anand / trivium und imagetanz / brut Wien. Mit freundlicher Unterstützung von RedSapata Tanzfabrik Linz. In Zusammenarbeit mit D.ID Dance Identity. Dank an Land Oberösterreich Kultur, das Team von imagetanz / brut wien, Karin Schneider, Altered Affairs / VALIE EXPORT CENTER LINZ / Kunstuniversität Linz, Kulturzentrum Eisenstadt, Holykuti Records UK und das Team des Projekts L-INKED.