Kafkas berühmter Gregor Samsa erwacht eines morgens im Körper eines Käfers. Er möchte aufstehen, aber er liegt am Rücken. Wie soll er aus dem Bett kommen? Er möchte zur Arbeit gehen, aber er ist zu groß und passt nicht durch die Tür. Die Kollegen und Verwandten, die wissen wollen, was ihm fehlt, verlassen bei seinem Anblick schreiend das Haus. Alles, was zuhause bisher gut gelaufen ist, war Gregors Verdienst. Die große Wohnung und dass genug Geld da war. Das weiß die Schwester. Und bringt ihm auch nach der Verwandlung essen. Sie bemüht sich, die Veränderung zu verstehen, findet heraus, welches Essen er jetzt verträgt. Und vermittelt zwischen den verschreckten Eltern und ihrem Sohn. Aber das Geld wird weniger. Die Umgebung reagiert immer verständnisloser darauf, dass man sich das Leben von diesem Unfall verderben lässt. Die allgemeine Meinung will: der Käfer muss weg. Wenn unser Umfeld nicht mehr bereit ist, uns mitzutragen, wenn wir uns verändern - also verwandeln - und wir uns nicht verständlich machen können, aus Scham oder aus Unfähigkeit, und wenn unsere Nächsten zu dem Schluss kommen: der/die muss weg, dann sterben wir für gewöhnlich. Gibt es noch andere Wege?
Das fleischkollektiv (Judith Humer und Luca Palyi) begibt sich für das HOF-THEATER//HÖF-PRÄBACH auf die Suche, was alles der Käfer ist. Schauspiel: Tobias Kerschbaumer.