Immer nur Probleme mit den Leuten, denkt sich Urmutter Gaia. Sie hat keinen Bock mehr auf Schöpfung, denn es war ja schon genug zu tun mit der Schaffung der Welt und darum ist sie jetzt müde. Daher sollen mal die anderen ran: Zeus, Prometheus und Mythos versuchen sich einzeln daran, aber so richtig gut wollen diese Leute einfach nicht gelingen. Dann lieber mal eine kurze Pause am Pool einlegen und sich eine Partie Jenga gönnen. Doch während die Göttlichen abgelenkt sind, vermehren sich die wenigen geschöpften Leute unaufhaltsam und als Mehrheit wollen sie nun selbst als Schöpfer*innen ihrer eigenen Geschichte auftreten. Mythos interveniert und läutet mehrmals nachdrücklich das Ende der Leute ein, aber die wollen einfach nicht abtreten. „Aussterben jetzt!“, wird gefordert, aber ohne Gaia will sich da so gar nichts bewegen …

Nele Stuhler weiß genau, dass die Menschheit sich nicht um Konsequenzen schert und Gaia sich daher besser selbst rettet. Sie stößt also die männlich dominierte mythologische Schöpfung mit rhythmischem Sprachwitz vom Siegertreppchen der Weltordnung, installiert eine feministische Geschichtsschreibung und fühlt zudem der Hybris der Menschheit gegenüber der Natur mit großer Komik auf den schmerzenden Zahn.