Nach dem großen Erfolg von „Aus aktuellem Anlass: Delphine in Triest", wollen die Autorin Effe U Kunst und die Regisseurin Anja M. Wohlfahrt weiter zusammen arbeiten und haben sich – beide haben eine tänzerische Vorgeschichte – unter dem Arbeitstitel „Das gelbe Trikot“ das Ballett vorgenommen.
In „Das gelbe Trikot“ werden die folgenden Themen behandelt: Perfektion, Wettkampf, das Erhalten von Leistung, Pavlova & Pawlowscher Hund, Konditionierung, Dressur, Pferde, Edgar Degas Motive , Distanz / Macht / Kontrolle über den Körper, Spitzenschuhe als antifeministisches Symbol, Form & Struktur, Drill, klare und standardisierte Abläufe, Rauchen statt Essen.
Ein großes Thema im Ballett ist auch die Vereinigung von Leistungssport und Körperbildern. Körperbilder waren und sind nach wie vor ein gesellschaftliches Thema. Gerade in Zeiten von Social Media und deren Einfluss auf Kinder, Jugendliche und die gesamte Gesellschaft.
In der heutigen Bilderflut werden stark bearbeitete Körper gezeigt, die zum Teil nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Der Vergleich mit anderen kann die eigene Unzufriedenheit noch verstärken und führt nicht zuletzt zu Essstörungen.
Was, wenn das ganze dann noch mit Leistungssport zusammenfällt?
Wie ist das für (junge) Menschen, die Ballett ausüben, ihren Körper permanent über Grenzen zu zwingen und dabei noch ständig zu hören, dass sie zu dick sind, zu schwer oder einfach nicht den richtigen Körperbau haben? Und wie wirkt sich das auf das spätere Leben aus?
In enger Auseinandersetzung mit dem gut eingespielten Team aus Schauspielerinnen und Musikern bzw. deren jeweiligen Bezügen zu Ballett, Leistungssport und Körperkult macht sich die Autorin Effe U Knust daran, eine Textvorlage zu erarbeiten, die „das Ballett“ zwischen Schönheit und Gewalt zu erhaschen versucht. In der Regie von Anja M. Wohlfahrt wird ein Theaterabend entstehen, der einerseits dem strengen Ablauf einer Ballettstunde folgt und andererseits in wilde Assoziationen ausbricht. Andrea Meschik, zuständig für Bühne und Kostüme, wird, wie schon in der vorangegangenen Arbeit, ästhetisch überzeugende, dabei sparsam nachhaltige Setzungen finden.
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