Die auffälligen Farbklexe auf den Rücken der Riders prägen das Stadtbild. Alle sehen sie, viele nutzen sie doch die wenigsten kennen sie. Fast wie Avatare eines realen Computerspieles, verbunden mit dem World Wide Web, gelenkt von Algorithmen und der Gig-Economy. Vulnerabel und oftmals virtuos ziehen sie ihre Bahnen und versorgen Menschen mit ESSEN. Riders ist eine szenische Reportage, die Einblicke in das Leben und die Arbeit von Essenszusteller:innen in Österreich gewährt. Neben Gemeinsamkeiten wird schnell klar: Kein Rider gleicht dem anderen und es ist nicht egal, wer ihr Kunde ist und welche Farbe der Lieferrucksack hat.
Ausgehend von mehrtägigen Community-Workshops in Wien und Graz werden Rider:innen ihren Beruf porträtieren und Forumtheaterszenen auf die Bühne bringen, die sich prekären Arbeits-Realitäten und ihren Auswirkungen widmen. Dabei kann sich das Publikum aktiv einbringen und Handlungsstrategien direkt vor Ort spielerisch ausprobieren. Das interaktive Aufführungsformat dient dem Dialog und der Suche nach neuen Handlungsmöglichkeiten: Gemeinsam mit Rider:innen, der gesellschaftlichen Öffentlichkeit, Interessenvertretungen und Fachleuten wird so nach konkreten Lösungsansätzen gesucht, wie prekären Arbeits- und Lebensbedingungen begegnet werden kann.