Zwingli Kirche
Die evangelisch-reformierte Pfarrgemeinde Wien-West in 1150 Wien, Schweglerstraße 39, hat eine lange Geschichte und Tradition. Sie ist eng verbunden mit der Geschichte unserer Stadt in den letzten 100 Jahren, in guten wie in schlechten Zeiten. Vor dem Ersten Weltkrieg kamen hunderttausende Menschen aus allen Teilen Österreich-Ungarns in die damalige Haupt- und Residenzstadt, darunter viele Tschechen und Ungarn, und davon wieder viele Reformierte. Sie gehörten zu den ärmeren Schichten und wohnten hauptsächlich in den damals entstehenden Arbeitervierteln außerhalb des Gürtels. So entstand bereits 1901 die erste Predigtstelle (Tischgesellschaft) in der Thaliastraße, aus der 1924 die Gemeinde Wien-West hervorging. Sie war für die Zuwanderer und ihre Nachkommen, die längst „waschechte“ Wiener sind, ebenso Heimat wie für die Menchen, die im Lauf der Jahrzehnte aus verschiedenen Gründen beigetreten sind: für die volksdeutschen Flüchtlinge, die nach dem Zweiten Weltkrieg gekommen sind, für die Ungarn, die 1956 geflüchtet sind, für Zuwanderer aus Siebenbürgen, für Deutsche, Schweizer, die hier leben, und natürlich für die schon seit Generationen hier ansässigen „Urwiener(innen)“, und ist es auch heute noch. Dieses Zusammenleben erzeugte ein Klima der Toleranz, das all diese Menschen zu einer Gemeinschaft werden ließ.
Mitte der Dreißiger Jahre entstand dank der Opferbereitschaft unserer Gemeindeglieder und mit Hilfe von Spenden aus der Schweiz die Zwinglikirche mit unserem heutigen Gemeindezentrum, das die vielen Aktivitäten unserer Gemeinde ermöglichte. Immer auch fanden und finden hier Verfolgte und Benachteiligte, einsame Menschen Rat und Hilfe, wie es schon in jener Zeit selbstverständlich war, als mehr als 60 Prozent unserer Gemeindeglieder arbeitslos waren.
Unser Gemeindegebiet umfaßt die Bezirke 13 bis 17 sowie die Wienerwaldgemeinden an der Westbahn. Wie alle reformierten Gemeiden halten wir die Gemeindeautonomie hoch, das heißt, wir wählen nicht nur Pfarrer und Gemeindevertretung, sondern verwalten uns auch selbst. Demokratie wird bei uns gelebt, jede(r) kann sich einbringen. Unsere zahlreichen Aktivitäten – neben den Gottesdiensten sind dies Bibelgespräche, Kinderkeis, Frauenrunde, ein offener Kreis für alt und jung, Lichtbildervorträge, Feste, Chor, Diskussionsrunden, Schachklub, Flohmärkte, ein Besucherdienst für Ältere, Kranke und Notleidende, Konzerte, Lesungen, Gemeindeabende – stehen nicht nur Gemeindegliedern offen. Wir haben keine Berührungsängste. Und wir bekennen uns auch zur Ökumene.
Alle sind eingeladen, je nach Interesse an unseren Veranstaltungen teilzunehmen und sie auch aktiv mitzugestalten. Wir freuen uns darauf!