Vorort. Märznacht. Der als Einsiedler in bürgerlicher Umgebung lebende Cellist Sebastian Bonsch übt verbissen an einer Bachpartita, als er von einem Schatten aufgeschreckt wird, der dicht an seinem Wintergarten vorbei durch das Dunkel schleicht. Gleich darauf drückt sich seine Nachbarin Frau Kobald in den Wintergarten, eine Frau, mit der ihn bisher nur eine herzliche Feindschaft verband, die sich aus ein paar hitzigen Wortgefechten über den Gartenzaun hinweg entwickelt hatte. Der in seiner heiligen Ruhe gestörte Bonsch, versucht die verwirrte Frau, die wie ein Gespenst vor ihm erschienen ist, möglichst schnell abzuwimmeln - da wirft sie ihm ein unheimliches Geständnis vor die Füße: Herr Bonsch -ich habe soeben meinen Mann umgebracht! Vorsichtig, Schritt für Schritt, durchbricht Bonsch nun die Panzer der schreckstarren Frau und legt das dunkle Geheimnis ihrer Ehe frei. Dem, an der Ungerechtigkeit der Welt im Allgemeinen und im Speziellen (seine Karriere betreffend) leidenden Bonsch wird blitzhaft klar: Hier ist endlich einmal die Chance mit eigenem Tun und Initiative der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen zu können. Ja! Er muss seine Nachbarin - einer Mörderin aus Notwehr - vor dem Gefängnis retten! Eine Nacht hebt an, in der beider Leben auf den Prüfstand gestellt wird und zwei einsame Seelen sich ein stückweit in einer tragisch-komischen Liebesgeschichte erlösen. Das Stück erlebte im März 2004 im Warschauer Theater 'Na Woli' seine, mit Begeisterung aufgenommene, Uraufführung, blieb dann vier Jahre im Repertoire, war bis 2011 in ganz Polen auf Tournee und wurde an diversen Bühnen nachgespielt.