Zum Abschluss des Jahresschwerpunkts Green Rules wird im brut an einem Thementag mit Kurzperformances, Vorträgen, Diskussion und Workshops dem Verhältnis von Kultur und Natur auf den Zahn gefühlt. Im Mittelpunkt steht der Begriff „Wachstum“ als volkswirtschaftliches Grundprinzip der freien Marktwirtschaft. Am Thementag wird nach Möglichkeiten gesucht, in der Kunst fruchtbare Ansätze für einen neuen Umgang mit Natur zu finden. Elisabeth von Samsonow (Akademie der bildenden Künste Wien) nimmt in ihrer Lectureperformance gnadenlos das Verhältnis zwischen Leib und Geld unter die Lupe. Der akute Waldgesang steuert sein eigenes Argument zur Analyse bei. Helmut Haberl vom Institut für soziale Ökologie, Wien, macht dagegen unter dem Titel Nachhaltigkeit und sozioökologische Transitionen darauf aufmerksam, dass der Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft untrennbar mit einer fundamentalen Veränderung in der Nutzung von Energie, Land und anderen natürlichen Ressourcen verbunden ist. Auf der Seite der KünstlerInnen beschreibt das Kollektiv Lichenisierung den Prozess wuchernden Flechtenwachstums als Resultat einer symbiotischen Lebensgemeinschaft zwischen einem Pilz und einem oder mehreren Photosynthese betreibenden Partnern. Hendrik Quast und Maika Knoblich beschäftigen sich mit der nachbarschaftlichen Tradition des Kränzens. Am Thementag rufen sie zum gemeinsamen Kränzen fürs brut auf. Der slowenische Künstler Janez Janša zeigt ein Video zu seiner Arbeit The Wailing Wall, bei der eine Eisskulptur auf öffentlichen Plätzen aufgestellt wurde und langsam, aber sicher auftaute. Dem drohenden ökologischen Desaster macht Davis Freeman in seiner Performance 7 promises mit performativ-missionarischem Eifer den Garaus. Er legt dem Publikum sieben Aktionspläne vor und fordert ein grundsätzliches, radikales Umdenken. Gemeinsam wird hier der ökologische Fußabdruck in 30 Minuten und bei etlichen Litern Wodka Glas für Glas verändert! Ausführliches Programm folgt in Kürze!