Lukian
Prometheus
Deutsch von Christian Martin Wieland
Lidia Amejko
Farrago
Aus dem Polnischen von Marek Winterstein und Georg Wilhelm von Brand
FARRAGO: Ich bin Schauspieler!
Ich kann Macbeth spielen und die ganze Manson-Familie, aber für sie sitzen werde ich nicht! Nein, das wäre paranoid!SCHAUSPIEL RRemi Brandner
Rainer radischnig
Andreas Kosek
Rainer Spechtl
REGIEASSISTENZ &
KLARINETTE Maria Steinberger
ORGELManfred Ribar (Wien)
Barbara Handler (Graz)
KONZEPT &
INSZENIERUNG Andreas Kosek
heater im sakralen Raum. Der Mensch als Ebenbild Gottes ist nicht erst ein Gedanke des Christentums. Schon der griechische Titan Prometheus schuf Wesen aus Lehm und Wasser, die an Gestalt und Charakter den Göttern ähnlich waren, und wurde für diese Eigenmächtigkeit an den Kaukasus geschmiedet. Wie aber verfährt das Jüngste Gericht mit einem Schauspieler, der zur Unterhaltung des Publikums Charaktere schafft, die brutal morden?
Lukian von Samosata
Der griechische Schriftsteller wurde um 120 n.Chr. in Samosata am Euphrat geboren und starb nach 180. Er kritisierte in Dialogen, Erzählungen und Briefen mit Satire, Parodie und Ironie die Gebrechen seiner Zeit: den religiösen Wahn, die Bedeutungslosigkeit der Philosophen und Literaten, die Eitelkeit der Rhetoren und die Leichtgläubigkeit des Publikums.
Petrus (Brandner) verliest die
Anklageschrift gegen Viktor Farrago
Foto: Danuta Butler und Martin Mauerböck Christoph Martin Wieland
Wieland wurde 1733 in Oberholzheim bei Biberach als Sohn eines Pfarrers geboren. Von 1747-1749 besuchte er das Kloster Bergen, wo er pietistisch erzogen wurde. 1749 begann er sein Philosophiestudium in Erfurt, von 1750-1752 studierte er Jura in Tübingen. 1769 wurde er Professor für Philosophie in Erfurt. Ab 1772 war er Prinzenerzieher in Weimar, wo er am 20.1.1813 starb.
Wieland war ein Dichter des Rokokos und der deutschen Aufklärung, einer der vier "Vorklassiker". Er begründete den modernen deutschen Bildungsroman und war ein bedeutender Übersetzer.
"Petrus, warum müssen die Menschen
Wirklichkeit 'zum Schein' erschaffen?"
Petrus (Brandner) und Seine Exzellenz (Spechtl)
Foto: Danuta Butler und Martin Mauerböck
Lidia Amejko
Lebt in Wrocław (Breslau). Sie debütierte 1987 in der Literaturzeitschrift "Odra". Die meisten Ihrer Stücke erschienen in der renommierten Theaterzeitschrift "Dialog". Es sind dies u.a. "Wenn der Verstand schläft - schaltet sich der Anrufbeantworter ein", "Passion in the bottle", "Dwadrzewko" ("Zwajbaum"), "Verwandlung 1991" und "Nondum".
Ihre Theaterstücke begeisterten das Publikum in Theatern Warschaus, Krakaus, Posens und sind auch durch Aufführungen in London und Düsseldorf bekannt. Ihr Erzählungsband "Laute Geschichten" wurde 2004 für den Literaturpreis "Nike" nominiert. Die Werke Amejkos wurden ins Englische, Deutsche, Spanische und Tschechische übersetzt.
"Farrago" wurde erstmals im Katholischen Priesterseminar in Pelplin, dann in Theatern in Kalisz, Warschau, Wrocław, Zlin (Tschechien), am "White Bear Theatre" in London gezeigt sowie als Hörspiel von Radio Baden-Baden produziert und ausgestrahlt.