Anfang einer Dienstfahrt: Der gemütliche Heinz Bösel, der gern mal ein Bier trinkt und nicht viel dazu redet, und der strebsame, aber biedere Yuppie Kurt Fellner, der pausenlos redet und mit seinem Wissen beeindrucken möchte, finden sich dienstlich zusammengespannt, um im Auftrag des Fremdenverkehrsamtes in der niederösterreichischen Provinz Gasthäuser auf die Einhaltung von Hygienebestimmungen und gewerberechtlichen Vorgaben zu überprüfen. Das Konfliktpotential ist vorprogrammiert – und eskaliert doch ganz anders als erwartet.
„Indien“ ist ein Wunderwerk des komischen Schreckens. Josef Hader und Alfred Dorfer bilden trotz exotischen Titels tiefstes Österreich ab. Unter der Oberfläche der beiden ungleichen Protagonisten, die im Wirtshaus über die letzten und die ersten Dinge, Wiener Schnitzel und ihre Ängste philosophieren, lauern lauter kleine Tragödien von einsamen Männern. Eine kammertheatralische Groteske von derb-menschlicher Art, deren Humor sich nicht sofort aufdrängt, sondern erst im Laufe des Stückes zum Tragen kommt. Die beiden sind nicht bloß schmierige, grob balzend und bolzende Zeitgenossen, die sich anfänglich nicht ausstehen können, sondern die beiden Gastro-Genossen verbindet eines Tages wirkliche Freundschaft. Als sich in ihr Leben unversehens der Tod hineinschleicht und die beiden versuchen, damit umzugehen – überaufmerksam, Witze reißend und zugleich hilflos menschlich – verleiht dies dem polternden Duo eine zerbrechliche Würde und Größe.
Eine subtile emotionale Entwicklung der Beziehung zweier Menschen zueinander, bis der Zuschauer das Gefühl hat, an einem besseren Ort angekommen zu sein – unweit von „Indien“ eben. Das Theaterstück der Kabarettisten Josef Hader und Alfred Dorfer wurde mit den beiden Autoren als Roadmovie 1993 verfilmt – und machte das Duo in Österreich und (Süd-) Deutschland schlagartig bekannt. Eine ungewöhnliche Liebeserklärung an zwei wunderbare Dickschädel – ein Feuerwerk für zwei großartige Schauspieler.
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