In "Kissin' in Yoruba Movies" treffen ein österreichischer und ein nigerianischer Schauspieler aufeinander. Während sie sich gegenseitig Filmszenen* vorspielen, unterhalten sie sich über die Möglichkeit, eine "Stand-up-Komödie" für den jeweiligen Kontinent zu entwickeln.
Es ist eine Auseinandersetzung über das Selbstverständnis als Schauspieler, über sein Verhältnis zum Publikum und Humor auf der Bühne. Gibt es etwas Verbindendes zwischen Graz und Lagos? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Küssen und dem Lachen?
Das Genre Stand-up ist in beiden Ländern ein Kulturimport, kein gewachsener Stil, sondern eingeführt aus der Hegemonie des nordamerikanischen Entertainment-Zirkus. Aber es gibt Stand-ups überall. Es ist eine universelle Form der Kommunikation zwischen Bühne und Publikum.
Der Diskurs darüber, was als komisch empfunden wird, eröffnet Einblicke in ungesehene Aspekte dieser beiden Städte. Die Arbeit hat auch mit künstlerischen Überlebensstrategien in beiden Ländern zu tun.
Es ist das Portrait eines Unterschieds. In ökonomischer, emotionaler und kultureller Hinsicht. Die Situation der zwei Schauspieler aus zwei Kontinenten auf einer Bühne hat Potential für politische Fragestellungen.
Das Projekt entstand im Rahmen des "lagos live festival 2012" im Dezember in Lagos/Nigeria und wurde dort am 06.12.2012 uraufgeführt. Nun wird das Stück in der Brotfabrik in Frankfurt/Main und im Volkshaus/Graz gezeigt.
mit: Rupert Lehofer, Gafar Alau
Dramaturgie Oladepo Bolaji / Support Johanna Moder / Regie Ed Hauswirth
Eine Koproduktion mit dem Goethe Institut Lagos.