"TANZWUT – EIN JAHRESPROJEKT VON CORNELIA BÖHNISCH
IST TANZEN GÖTTLICH ODER TEUFLISCH?
Warum tanzt der Mensch?
Das unerklärliche Phänomen der mittelalterlichen Tanzwutepidemien als Startpunkt für ein Projekt, dessen Weg und Ziel noch ungeplant ist.
So unplanbar wie der Ausgang einer für den Körper risikohaften realen Handlung.
Die Tanzwut mit dem Ursprung nicht in der Kunst sondern in tatsächlich vollzogenen Handlungen.
Tanzen als reales Erleben für den Zuschauer und den Tänzer, kein inszeniertes, wiederholbares Spiel sondern Tatsächliches mit seinen realen Folgen für den Körper.
Schmerz, Wunden, Freude, Ekstase und die Erinnerungen daran.
Tanzen als etwas, das näher am Leben dran ist, als an der Inszenierung.
Tanzen als etwas, das näher am Tod ist, als an der darstellenden Kunst.
Zutiefst irdisch, mehr noch: unterirdisch. Eingegraben.
Entdecken Sie mit uns die Äcker der Unschuld.
Atmen Sie den Duft der Verwesung.
UNSCHULD 1: die Videoinstallation >
Rehherz, Waldboden, Blut, IP Kamera, ein Jahr lang
UNSCHULD 2: das Seminar >
In Zusammenarbeit mit der Universität Sbg./"Wiss.& Kunst"; 15 Studenten, eine Choreographin, zwei Fragen ("Wo fängt der Tanz an und wo hört er auf?"; "Was können Langzeitperformances?") und eine Zwangsjacke
UNSCHULD 3: die Studie >
Drei Tänzerinnen, eine verletzte Tänzerin, eine Schauspielerin, ein Moderator, ein Overheadprojektor, zwei Fernseher, vier Musiker*innen
Ergebnis / Präsentation: Performanceserie:
DO 26., FR 27. und SA 28.3. - 20.02 Uhr
mit anschließendem Publikumsgespräch
UNSCHULD 4: das Symposion >
Tisch, Stühle, Vortragende, Videoleinwand, Fernseher, kleine Performances und Installationen
UNSCHULD 5: der Friedhof der kuschelnden Tänzer >
Performance über die Lust am Tod und die Liebe zum Leben
UNSCHULD 6: das Stück >
Arbeitstitel: "ecclesia saltans"
UNSCHULD 7: das Archiv >
Fotosortierung mit Handlungsanweisung; wird zu:
UNSCHULD 8: die Skulptur >
Annäherung an einen Algorhythmus des Tanzes
>> HINTERGRÜNDE DER TANZWUT. Historische Bezüge
>> DIE SAGE VON DEN TÄNZERN ZU KÖLBIGK (Originalzitat)
>> INTERVIEW MIT CORNELIA BÖHNISCH über die "Tanzwut" (Radiofabrik, Romana Stücklschweiger)
„Im Sinne der platonischen Doppelstruktur der mania kann Tanz auch den Ausweg aus der Gottesferne markieren, den Weg der Suche nach dem Heil. Tanz bleibt also im Kern neutral zwischen Heil und Unheil, ein Ausdruck des Schwellenzustandes zwischen Immanenz und Transzendenz. In der Tanzwut repräsentieren und verwirklichen Tanzende einen Zustand der fundamentalen Heilsunsicherheit, ohne daß das Ergebnis an sich schon klar wäre.“ (Quelle: Rohmann, 2012)
Alle öffentlichen Tanzwut-Veranstaltungen finden im Toihaus Theater statt.
Projektleitung: Cornelia Böhnisch, tanzwut@toihaus.at
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Mit freundlicher Unterstützung von: Erste-Salzburger Sparkasse-Kulturfonds (Unschuld 3+6)
In Zusammenarbeit mit Wissenschaft & Kunst (Universität Salzburg/Mozarteum Salzburg (Unschuld 2)