In sieben kurzen, nicht miteinander verbundenen und in sich abgeschlossenen Szenen zeigt „Contra la democràcia“ auswüchse unserer heutigen Zeit auf.
Eine absurd groteske Atmosphäre verleiht den einzelnen Geschichten ihre Wirkung. Dass hier grundsätzlich etwas schief läuft, wird deutlich, wenn etwa ein Elternpaar den Sohn mitten in der Nacht weckt, um ihm mitzuteilen, dass er ungewollt war und daher nun erschossen wird. Oder wenn sich in einer anderen Szene plötzlich keine der Figuren mehr daran erinnern kann, welche Zahl auf die Sechs folgt. Solers komische und zugleich unheimliche Ge- schichten lassen einem das Lachen im Halse stecken bleiben.
„Über alles wird heutzutage diskutiert, nur über eine Sache spricht man nicht: die Demokratie. Aber wie sollten wir auch über Demokratie sprechen, da die, die tatsächlich die Welt regieren, nicht vom Volk gewählt wurden?“ (José Saramago)
Deutsche Abteilung am Nationaltheater RADU STANCA Sibiu, Rumänien
Schauspiel: Daniel Plier, Johanna Adam, Ali Deac, Emöke Boldizsar, Daniel Bucher, Wolfgang Kandler
Inszenierung: Alexandru Dabija