Indische IT-Spezialisten in Großbritannien, die Altenpflegerin aus der Ukraine nebenan, afrikanische Straßenreinigungskräfte in Paris oder der Dönerverkäufer am Bahnhof: Immer mehr Menschen verlassen ihr Land auf der Suche nach dem Glück, nach neuen Perspektiven oder schlicht um zu überleben. Abflug, Ankunft, neues Leben: Die Entwurzelung ist ein tiefer Einschnitt, der Spuren hinterlässt. Auf große Träume folgt oft die Ernüchterung, eine mühsame Zeit beginnt, und manch einer verliert sich dabei selbst.
Der sich daheim wie ein Fisch im Wasser bewegte, zögert jetzt bei jedem Schritt. Ständiger Beobachtung ausgesetzt, oft verdächtig, immer unter Rechtfertigungsdruck, bemüht, nur nicht anzuecken, verliert er jede Spontaneität. Und auch wenn er eine Wohnung findet: Was ist mit der Sprache, dem „Haus des Seins“?
Dantes Solo erkundet die Auswirkungen der globalen Mobilität auf den einzelnen Menschen. Mit seinem ganzen Sein, mit Haut und Haar, Körper und Sprache, spürt der gebürtige Kolumbianer, der seit 2006 in Europa lebt und arbeitet, Erfahrungen nach, die er selbst gemacht hat und die exemplarisch sind. 70 Minuten lang stehen Komik und Katastrophe dicht beieinander, und auch das Wunderbare kommt nicht zu kurz.
Darsteller: Dante Murillo
Kreation, Choreographie: Editta Braun, Dante Murillo
Ko-Regie: Arturas Valudskis
Komposition: Thierry Zaboitzeff
Dramaturgie: Gerda Poschmann-Reichenau
Lichtdesign: Thomas Hinterberger
Gemälde: Evelyn Braun, Sigrid LinherVisuals: Editta BraunGesamtkonzeption, künstlerische Leitung: Editta Braun