Jura Soyfer wäre im Dezember 2012 hundert Jahre alt geworden.
Tatsächlich starb einer der wichtigsten, österreichischen, politischen Autoren der 1930er Jahre vor 75 Jahren, bald nach seinem 26. Geburtstag, am 16.2.1939 im KZ Buchenwald an Typhus.
Neben zahlreichen Gedichten, Zeitungsartikeln und Kurzszenen schrieb Jura Soyfer fünf Theaterstücke. Theater war für Jura Soyfer nicht reine Unterhaltung, sondern mit den recht eingängigen Stilmitteln der Satire, des Kabaretts und Volksstücks kritisierte er die menschenverachtende Wirtschaftspolitik und Kriegstreiberei der 30er Jahre, thematisierte die Arbeitslosigkeit und die Bedrohung Österreichs durch Hitler-Deutschland. Er wollte die Menschen wachrütteln, an sie appellieren, dass Widerstand und Veränderung möglich sind. Das Teatro Caprile hat aus den Stücken „Der Weltuntergang – Die Welt steht auf kein‘ Fall mehr lang“, „Der Lechner Edi schaut ins Paradies“, „Vineta“ und „Broadway Melodie 1492“, der „Geschichtsstunde im Jahre 2035“ sowie kurzen Briefzitaten von Soyfer und seiner Freundin Helli Ultmann eine vielgestaltige, mit Liedern aufgelockerte und großteils auch sehr amüsante Liebeserklärung an unsere Erde zusammen gestellt.