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  • C´est la vie - Eine Revue Theater in der Josefstadt

    C´est la vie - Eine Revue

     
    C´est la vie - Eine Revue
    C´est la vie - Eine Revue
    Theater in der Josefstadt
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    @ Theater in der Josefstadt

    Als Kind hatte ich eine schwere Krankheit, eine lebensgefährliche Krankheit, eine Vergiftung. Ich hatte vergiftete Milch zu trinken bekommen.
    Das geschah in den letzten Kriegsmonaten häufig, viele Kinder starben daran. Ich kam ins Spital und magerte immer mehr ab, sie legten mich schon in die Totenkammer. Sechs Wochen lang konnten mich meine Eltern nicht besuchen, sie waren ausgebombt und versuchten ein Quartier zu finden. Als mich meine Mutter wieder besuchte, war ich dick und fett und lachte sie an. Ich habe immer das Gefühl, daß ich damals gestorben bin und mich seitdem lächelnd erfinde.

    Meine Liebe! Auf der Rückfahrt von Italien habe ich in Kärnten Station gemacht. Bei meinem Eintreffen in Biberach an der Riß und bei unserem Wiedersehen wollte ich irgendwie südlich aussehen, ich komme ja auch von dort. Ich habe mich im Zimmer meines Bruders vor eine Höhensonne gesetzt, ungefähr eine Stunde, ich wollte sehr braun werden. Am nächsten Morgen bin ich um fünf Uhr mit furchtbaren Schmerzen aufgewacht.
    Meine Augen brannten wie Feuer, und ich sah alles wie durch einen Schleier. Mein Bruder und meine Schwägerin haben mich sofort zu einer Augenärztin gebracht, irgendwie hatte ich das Gefühl, daß sie das Lachen nicht verkneifen konnte. Sie stellte eine Verbrennung der Bindehaut fest, verklebte meine Augen mit Salbe und Verbänden und trug mir auf, drei Tage und Nächte in diesem Zustand zu verweilen. Heute ist der vierte Tag, und ich schreibe Dir diesen Brief. Am Wochenende werde ich in Biberach sein, ich werde dunkle Brillen tragen und Dich um Entschuldigung für die Verspätung bitten.

    Das Schönste am Theater ist, daß man immer wieder alles neu erfinden kann. Am Theater kann man alles behaupten, es muß nur interessant weitergehen. Eine verlebte, laszive, geschminkte, ältere Frau tritt auf und sagt, sie sei eine Hure, leider blieben in letzter Zeit die Freier aus. Interessant, denkt sich das Publikum, und wie geht die Sache weiter?
    Die alte Hure wischt sich die Schminke aus dem Gesicht, legt sich einen Schleier um den Kopf, sagt, sie sei die Mutter Teresa und sie hätte gerade den Friedensnobelpreis bekommen. Das Publikum ist keineswegs empört, es will nur wissen, was jetzt kommt. Fährt sie nach Stockholm oder geht sie wieder zurück auf den Strich?
    Im Theater ist alles möglich, besonders das Gegenteil. Es ist in keine Ordnung zu bringen.
    (Auszüge aus C’est la vie)

    Spielort

    Theater in der Josefstadt
    Josefstädter Straße 26
    1080, Wien

    Personen

    Regie
    Stephanie Mohr
    Bühne
    Miriam Busch
    Kostüme
    Alfred Mayerhofer
    Schauspiel
    Hilde Dalik
    Thomas Mraz
    Marcello de Nardo
    Erich Schleyer
    Susanna Wiegand
    Musik, Schauspiel
    Wolfgang Schlögl

    Weitere Termine

    Theater in der Josefstadt

    Die Josefstadt ist mehr als ein Wiener Theater - sie ist eine österreichische Institution. Hier ist immer ganz besonderes Theater gespielt worden. Schon durch ihre Architektur, die eine intensive Nähe des Publikums zu den Schauspielern erzeugt, erzwingt die Josefstadt einen einzigartigen Spielstil, der den Menschen, den Schauspieler, in den Mittelpunkt stellt.

    Dabei fing die Geschichte ganz bescheiden an: 1788 wurde die Bühne im Garten des Wirtshauses „ Bey den goldenen Straußen“ in der Josefstädter Straße 26 errichtet, um dem Wirtshaus mehr Umsatz zuzuführen.

    Aber schon 1822 wurde das für den Publikumsansturm zu klein gewordene Haus durch einen Neubau mit der Fassade des berühmten Biedermeier-Architekten Josef Kornhäusel ersetzt. Eröffnet wurde das neue Haus mit Ludwig van Beethovens Ouvertüre Die Weihe des Hauses - vom Meister selbst dirigiert.

    1834 fand die Uraufführung von Ferdinand Raimunds Der Verschwender mit Ferdinand Raimund in der Hauptrolle statt. Johann Nestroy wurde hier zum Publikumsliebling. Wenig später erfolgte die Eröffnung des "Sträußel Saales" durch einen Ball, bei dem Johann Strauß Vater persönlich zum Tanz aufforderte.

    1924 wurde das Haus von Max Reinhardt nach dem Vorbild des Teatro La Fenice in Venedig umgebaut. Für Reinhardt war die Josefstadt, in der er 27 Inszenierungen erarbeitete, „wie eine alte Geige oder eine kostbare Schale“ - ein mit rotem Damast, Goldschmuck und venezianischem Lüster-Prunk ausgestatteter Raum für die Gegenwartsflucht“.

    In der jüngeren Vergangenheit haben die Direktoren Otto Schenk und Helmuth Lohner die Geschicke des Hauses gelenkt und mit legendären und höchst erfolgreichen Produktionen beeindruckt.

    Heute ist die Josefstadt mit mehr als 330.000 Besuchern pro Jahr, einem Stammkundenkreis von 20.000 Abonnenten und mit über 700 Vorstellungen pro Spielzeit (gemeinsam mit den dazugehörenden Kammerspielen im 1. Bezirk) ein wesentlicher und auch wirtschaftlich erfolgreicher Bestandteil der österreichischen Kulturszene. Als Aufführungsstätte für die besten künstlerischen Kräfte des deutschsprachigen Raumes bekannt, steht das Haus für höchste schauspielerische Qualität und lebendige Tradition.

    Die bauliche Generalrenovierung der Josefstadt wurde im Oktober 2007 großteils abgeschlossen. Für die künstlerische Erneuerung sorgt der Schauspieler und Regisseur Herbert Föttinger. Der 45jährige hat im September 2006 die Direktion der Josefstadt übernommen und mit der Uraufführung Mein Nestroy von Peter Turrini seine erste Spielzeit eröffnet. Sein Ziel ist es, die Josefstadt mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen zu einem Kraftmotor österreichischer Dramatik zu machen.

    Vollständiges Portfolio von Theater in der Josefstadt
    • 17. September, 19:30 Uhr Ticket