3 Sonaten für Violine und Basso Continuo aus dem Rosenkranz-Sonaten-Zyklus (1678) von Heinrich Ignaz Franz von Biber gespielt von Eugène Michelangelo und Lina Tur-Bonet. Marienlieder gesungen von der Mezzosopranistin Anna Clare Hauf.
Texte zum "Fall Plainacher - die Hexe von Wien" gelesen von Julia Reichert. Tableaux Vivants gespielt von Walter Kukla und Michaela Mahrhauser. Zu hören: der Nachbau eines spätbarocken Tasteninstruments, das Cembalo und Pfeifenorgel zugleich ist: das CLAVIORGANUM.
Elsa Plainacher, die „Hexe von Wien“, wird 1583 auf der Gänseweid im heutigen 3. Bezirk verbrannt. Sie ist das einzige Opfer der Hexenverfolgung in Wien, ihre Hinrichtung ein Spektakel zum allgemeinen Volksamüsement. Unter anderem ist sie angeklagt, ihre Enkelin mit 12.652 Teufeln verhext zu haben. Die Bischöfe und Kardinäle zwischen Wien und Maria Zell versuchen, diese dem Mädchen auszutreiben.
Doch der Fall Plainacher ist vor allem ein Spielball religiöser und politischer Ambitionen. Die Protestantin wird noch im hohen Alter auf kaiserlichen Befehl von ihrem Heimatort Mank nahe Sankt Pölten nach Wien gebracht, mehrfach gefoltert und schließlich hingerichtet. Ein Jahrhundert später lässt der Salzburger Erzbischof und Kardinal Maximilian Gandolph Graf Kuenburg, Leiter der Rosenkranzbruderschaft, zahlreiche grausamen Hexenverfolgungen durchführen. Heinrich Ignaz Franz von Biber schenkt und widmet dem Erzbischof, seinem Dienstherrn, eine kalligraphisch ausgeführte Handschrift seiner Rosenkranz Sonaten.
Barockvioline: Lina Tur-Bonet
Gesang: AnnaClare Hauf
Claviorganum: Eugène Michelangeli
Spiel: Walter Kukla und Alban Beqiraj
Technik: Kolja Maierhofer
Ausstattung: Burgis Paier
Bühne: Ahmed Awad, Julia Reichert und Mike Wanzenböck
Text und Inszenierung: Julia Reichert