Eine Waldlichtung und viele kleine Hütten im Halbrund arrangiert – was in den ärmlichen Behausungen vor sich geht, vermittelt sich über die Leinwand, die über der Szenerie schwebt. Die Kamera wird uns vom Treiben der BewohnerInnen der Häuschen erzählen. Und so berichten die Erzählebenen aus Bühnengeschehen und Film bereits für sich von Distanz, Abgeschlossenheit und einem Godot’schen Warten, dem die Protagonisten dieses „Theaterstückes über das, was man nicht sieht“, anheimfallen. Die filmische Komponente gibt emotionale Distanz, lässt die Einzelschicksale, die uns aus den Hütten erreichen, entrückt erscheinen und erlaubt gerade dadurch eine Nähe zwischen uns – dem Publikum – und den Menschen des Dorfes, die in der Entität ihrer Hütten und ihrer Leben verharren.
Bilder von Magritte, Filme von Buñuel und auch der für die Truppe namengebende Ingmar Bergman werden über Verweise beschworen. Die Religion erschließt sich über Symbolhaftes – die Schlange, das tote Lamm –, und in den Hütten regieren die Todsünden. So unersättlich eine gierige Frau das ganze Stück über ihren hungrigen Mund füllt, so wenig erhört werden auch die Sehnsüchte der anderen Figuren, denen wir hier begegnen. Mittendrin entflicht sich eine Liebesgeschichte zwischen einem Soldaten und einem jungen Mädchen aus zwei der Hütten – eine Don-Quijote-Erzählung auf Zehenspitzen gegen die Windmühlen der Ängste. Doch auch diese Geschichte muss scheitern – und dennoch bedeutet der Fluchtversuch der beiden eine Erschütterung. Dies mag eine der Komponenten sein, die schlussendlich Räume öffnen und das Absolute in seine Schranken weisen.
»Wir wollen Projekte machen über Menschen, die sich bemühen, ihr Leben zu gestalten, und immer wieder scheitern.« (FC Bergman)