Ich habe mir so ein ganz kleines Wattebäuschchen in die Hosentasche gesteckt und immer wieder in der U Bahn habe ich es mir herausgeholt und mir da so an die Wange rangehalten.
Uns geht es gut. Wir haben alles. Uns fehlt alles. Uns geht es gut. Wir bewegen uns in einer Welt, in der es uns schwer fällt zu begreifen, was rund um uns passiert. Am besten weg von hier. Auf eine Insel, auf den Berg, in die Wüste oder vielleicht gleich durch das Wurmloch in eine Parallelgalaxie. Wir wollen entdecken und der Zeit entkommen, die immer weiter geht und nie anhält. Kein Platz für Stille und Genuss mehr, wir müssen schneller, weiter, weg.
Überfordert sind wir, aber positiv gestimmt, weil es muss ja um mehr gehen als nur zu atmen. Wir melken Kühe, stürzen uns in Abenteuer, sagen der davon rinnenden Zeit den Kampf an. Wir hoffen. Wir zweifeln. Wir sagen: Los!
Worum es also gehen könnte ist: zu zeigen, dass es möglich ist aufzustehen und sich die Zähne zu putzen und nach Neuseeland zu ziehen, weil es all diese Dinge gibt: Betten, Zähne, Neuseeländer und man mit diesen Dingen Sachen machen kann und das auch soll und sich dabei nicht hassen muss und Angst haben und die Betten, Zähne, Neuseeländer hassen, weil sie es gewagt haben zu existieren und die Ruhe der Toten zu stören mit der Anmaßung ihrer Existenz
naja. Man könnte versuchen zu zeigen, dass es okay ist zu leben.
Regie: Gerald Walsberger
Musik, Sound: Harald Stojan
Bühne: Sebastian Spielvogel
Regieassistenz: Freda Fiala
Es spielen: Angelina Berger, Isabella Jeschke, Maximilian Gruber-Fischnaller
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