Drei diskursive Momente, die ineinander und in ein Publikumsgespräch übergehen
ERZ - zur Lust am Text
Eine Lust ist kein Missverständnis, wiewohl eine Lust auf einem Missverständnis fußen kann. Die auf einem Missverständnis fußende Lust ist aber [dem Vernehmen nach] selbst kein Missverständnis. Wie das? Missverständnisse variieren und wiederholen das Gegebene, sie setzen es fort. Sie bevölkern den Hallrahm des soeben verklungenden Worts. Können Missverständnisse eine Lust sein, wenn gilt, dass Lust kein Missverständnis sein kann?
Es gilt das gesprochene Wort. Es gilt die gespürte Lust. Wenn das so ist, gilt dann auch das gespürte Wort sowie die gesprochene Lust? Lassen Sie uns diese Frage zunächst umformulieren: Wieso?
Antworten auf diese fiese und andere wandernde Fragen geben mithilfe ausgefuxter Darstellungen und Diagramme in alfabetischer Reihenholge Enders, Rinck und Zacharias.
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Siegmar Zacharias ist Performancekünstlerin und -theoretikerin.
Monika Rinck ist Autorin und lehrt von Zeit zu Zeit, Kleist-Preis 2015.
Philipp Enders ist Choreograf und Tänzer, lebt in Berlin.