Landschaften können Geschichten erzählen. So das Krimmler Achental, das beginnt wo das Bundesland Salzburg an Südtirol bzw. Italien grenzt, von der illegalen Auswanderung Tausender Juden im Sommer 1947 Richtung Palästina. Diesem Exodus spürt das Publikum auf seiner Wanderung mit dem teatro caprile durch die herrliche wie anstrengende Gebirgskulisse nach: Traumatische Erinnerungen an Konzentrationslager, politische Hoffnungen und naive Träumereien hinsichtlich des Staates Israel begleiten die Flüchtlinge, treiben sie an die Strapazen des Weges auf sich zu nehmen, um endlich dem toten Kontinent Europa zu entkommen.
Heute ist Europa anziehender als je zuvor: Wird der Krimmler Tauern eine Renaissance erleben, wenn der Brenner abermals mit Zäunen Flüchtlingen und Asylsuchenden den Übertritt verwehrt?