Premiere at ARS Electronica Festival 2016
Migration als Form multiple Zugehörigkeit und Identifikation zu leben kann nicht auf die transkulturelle Identitätsproblematik verkürzt werden. Vielmehr entstehen gerade im Zeitalter der Virtualität, der (Des-)Information komplexe Netzwerke, welche sich vom virtuellen in den realen Raum erstrecken und vice versa. Im Performancestück Mygration – beget geht es um eine körperzentrierte Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Die Beschäftigung mit Identität wird hier zu einer narrativ-geschichtlichen Betrachtung. Es werden insbesondere Vernetzungen und identitätsstiftende Momente unterstrichen, die über Generationen greifen, sich in Körper und Gewohnheiten kodieren. „beget“ ist der erste Teil der Serie Mygration der Choreographin Silke Grabinger. „beget“ bezieht sich auf Herkunft und Ziel als Orten der Verdichtung von Information, die es zu organisieren gilt um sich zumindest versuchsweise ein Gefühl von Struktur, Sicherheit und Zugehörigkeit zu konstruieren. „beget“ fächert die Konstruktion von vier Persönlichkeiten auf, mit Ausgang in der Herkunft. Das Spannungsverhältnis zwischen Verwurzelung und Blindflug findet sein Pendant in der dreidimensionalen Nutzung des Raumes, im Flug der Tuchakrobatik. Performanceort ist ein Bahnsteig. Das Ankommen und das Abfahren. Das Verweilen und das Warten. Es ist das Innehalten, eine Momentaufnahme einer aus tausend Strängen zusammenkommenden zufälligen Möglichkeit, die eine Person ausmachen, die Entscheidungen, die sie fällt und Wege, die diese begeht.
Migration as a form of multiple affiliation and identification to live cannot be reduced on a transcultural identity problematic. Rather in a time of virtual age there is an emerging of (dis)information complex networks, which extend from the virtual into the real space and vice versa. In the performance piece MYGRATION – beget contains a corporal dispute about this topic. The body and the soul which remains in all its existence in generations and which influences, departs and digests into the identities of persons and which fills itself repeatedly into new forms. „beget“ is the first part of the series of MYGRATION from SILK Fluegge which contains the examination that the heritage and the aim of places to compress informations, which need to be organised that there will be an attempt to create a feeling of security. The fanned out construct of heritage of four Personalities is condensed into a performance with the tool of aerial silk to built a pictorial form of the haptic perception of the „Here“ and „Now“ which creates a tension between blind flight and down to earthness. The performance place is a station platform. The arrival and the departure. The linger in the waiting. It is the halt of a snapshot of an from thousand possible strings by chance convening possibility which creates a person and his or her reactions, decisions and ways whom those ones does or do.
Inszenierung, Regie, Choreografie: Silke Grabinger
Produktionsleitung, Choreografische Assistenz: Olga Swietlicka
Dramaturgische Beratung: Angela Vadori
Licht,Projektionen: Peter Thalhamer
Kostüm: Bianca Fladerer
Video: Magdalena Schlesinger
Tanz, Performance: Veronika Cimborova, Gergely Dudás, Boglárka Heim, Matej Kubuš
Eine Produktion von SILK Fluegge wird unterstuetzt von Linz Kultur, Land Oberösterreich und dem BKA. Mit freundlicher Unterstützung von der Tabakfabrik Linz.