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  • Les Reines Prochaines (CH): Fremde Torten im falschen Paradies KosmosTheater
    @ KosmosTheater

    Mit: Muda Mathis, Sus Zwick, Fränzi Madörin, Michèle Fuchs

    Les Reines Prochaines als starke Säulen der Gesellschaft suchen und nützen Handlungsspielräume in ihrer Umgebung um einen Weg in eine zukunftsfähige Moderne zu finden. Mit kreativer Unklarheit suchen sie Wege sich vom Überfluss befreien zu können. Mit Mut, Aberwitz und Poesie experimentieren sie mit Tieren, mit der Liebe und Utopien. Les Reines Prochaines spielen brandneue Lieder, Chansons und rücken längst vergessene Begriffe in helles Licht. Sie erfinden neue Muster im alten Paradies. Im Eldorado verschieben sie die Möbel und zwirnen Ideologien wie Anarchismus, Soziokratie, den Blues und die Zoologie zu neuen Blüten. 
    Sie kommen aus der abendländischen Performancetradition und betreiben den professionellen Dilettantismus als künstlerisches Konzept. Ihr Vorgehen ist assoziativ, konzeptuell und prozesshaft. Autorinnenarbeit und kollektives Schaffen ergänzen und verweben sich selbstverständlich zu einem Produkt. Ihre Performances sind geprägt von inneren Bildern, Erfahrungen und Visionen. Das Mythologische und Physikalische, die Kulturgeschichte, Pop, Volkstum und Dadaismus dienen dabei als formale und inhaltliche Inspirationsquellen. Die Kompositionen sind minimalistisch, radikal sparsam und luxuriös einfach. Nebst der Disziplin der Wahrnehmung praktizieren sie die Willkürlichkeit des Einfalls. 

    Der Gesang ist das wichtigste Element, die Texte sind in den verschiedensten Sprachen. Weiter spielen Bass, Schlagzeug, Klarinette, Trompete, Horn, Saxophon aber auch Spielzeuginstrumente und Kleinpercussion aus einfachen Gebrauchsgegenständen ihre Rollen. 
    Sie sind die exzellenten Königinnen von den Ufern des Rheins und schmettern ihre Lieder, die das Leben schrieb. Mit aufgeschürften Knien und aufgesperrten Kehlen, singen sie die Chöre und tanzen den neuen Walzer. Voll Zorn und Schmach hauen sie auf die Becken und wiegen das Akkordeon. Ihre Musik ist gut und ziemlich bekömmlich, wenn das Publikum starke Zähne hat. Es verlässt mit frisch geschäumten Ohren und reinen Seelen den Konzertsaal. Immer wieder wird die wohlduftende Erinnerung an diese widerspenstigen Weiber aufkommen.

     

    Termine: Do, 3.11. & Fr, 4.11. | 20:00 Uhr

    Preis: € 19,- | erm. € 15,- / € 11,- |  Sparpaket € 84,-

    Spielort

    KosmosTheater
    Siebensterngasse 42
    1070, Wien

    Weitere Termine

KosmosTheater

Facts

Das modern ausgestattete, multifunktionale Theater mit insgesamt 850 m2 verfügt über einen flexiblen Theatersaal (200 m2) und zwei Bars auf zwei Ebenen und steht in spielfreien Zeiten auch für Einmietungen zur Verfügung.

Das KosmosTheater wird von der Stadt Wien und vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert.

 

Mission Statement

Das KosmosTheater ist die führende Wiener Bühne mit Ausrichtung auf Genderthematik.
Das KosmosTheater ist zeitgenössischer Kunst aller Sparten sowie interdisziplinären Projekten gewidmet.
Das KosmosTheater versteht sich als kreativer Ort der Vernetzung auf lokaler und internationaler Ebene.
Das KosmosTheater setzt sich in seinen Produktionen mit Rollenklischees auseinander.
Das KosmosTheater fördert Künstlerinnen, insbesondere auch in Leitungspositionen.
 

Herstory

1998, ein Jahr nach dem ersten österreichischen Frauenvolksbegehren, gründeten Künstlerinnen den Verein LINK.* Verein für weiblichen Spielraum.
Nach einem Konzept von Barbara Klein forderte LINK.* ein Zentrum für Kunst und Politik, das ausdrücklich Künstlerinnen gewidmet ist, ihren Arbeiten, Lebensentwürfen, Utopien und Visionen Raum gibt und diese stärker in der Öffentlichkeit verankert. Das Motto „Frauen brauchen Raum“ brachte das Anliegen öffentlichkeitswirksam auf den Punkt.
Innerhalb kürzester Zeit fand die Idee breite Unterstützung in allen Gesellschaftsschichten – deutliches Zeichen dafür, wie stark das Bedürfnis nach einem Frauenraum in den späten 90er Jahren war.
Ein vier Jahre währender unermüdlicher Kampf Hunderter AktivistInnen und mehrerer tausend UnterzeichnerInnen einer entsprechenden Petition mündete in zahlreiche Kunstaktionen, Protestkundgebungen und Interventionen im öffentlichen Raum. Höhepunkt des kreativen zivilen Ungehorsams bildete eine zehn Tage und Nächte anhaltende künstlerische Besetzung des damals leerstehenden Pornokinos Rondell. Diese wurde zwar polizeilich beendet, doch die weiter andauernden Aktivitäten verhalfen schließlich zu einem alternativen Objekt, dem ehemaligen Kosmos-Kino, zentral gelegen in einem der lebendigsten Stadteile in Wien.
Nach Jahren des Kampfes war der Kosmos Frauenraum, später umbenannt in KosmosTheater, gefunden und damit waren – einmalig in Europa – gute Voraussetzungen für Produktion, Aufführung, Vernetzung und Forschung geschaffen.


„Ich frage mich, wie es möglich ist, daß Personen immer noch für ihre Anliegen auf die Straße gehen müssen, demonstrieren müssen, Druck machen müssen, nur aufgrund ihres Seins aufgrund der biologischen Tatsache, daß sie Frauen sind.“
Elfriede Jelinek in ihrer Eröffnungsrede am 15. Mai 2000

Vollständiges Portfolio von KosmosTheater