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  • Lonesome George (A/USA/FRA): The Bride Project KosmosTheater
    @ KosmosTheater

    Internationale Kooperation mit Gabrielle Sinclair (USA) & Lisa Coinus (FR)

     

    Regie und Autorenteam: Sina Heiss und Gabrielle Sinclair mit dem Ensemble von The Bride Project 

    „The Bride Project“ ist ein internationales Theaterprojekt, das von Sina Heiss (A), Gabrielle Sinclair (USA) und Lisa Coinus (FRA) (Verein Lonesome George) im Winter 2014/15 ins Leben gerufen wurde. In experimenteller Zusammenarbeit mit einem Ensemble von mittlerweile etwa 100 Frauen und Männern wird ein Theaterstück zum Thema „Frau Sein“ entwickelt. Das Ensemble setzt immer wieder öffentliche Aktionen, um seine Arbeit mit dem Publikum zu teilen. Das Publikum wird so Teil des Entstehungsprozesses, es beeinflusst, treibt voran, verändert...
    Inspiriationsgrundlage von „The Bride Project“ ist die Danaidentrilogie von Aischylos, die im Stück frei nacherzählt und stark verfremdet wird. Weiters fließen Statements und Zitate aus der modernen Popkultur ins Stück ein, die unser heutiges Geschlechterrollenverständnis beeinflussen. Das Regie-/Autoren-Duo Sina Heiss und Gabrielle Sinclair verschränkt in ihrer gemeinsamen Arbeit ein breites Spektrum an künstlerischen Ausdrucksformen: Text, Tanz, Maske, Puppenspiel und Projektionen verschmelzen zu einem lustvollen, schrägen Gesamtkunstwerk, das unbedingt unterhaltsam, aber trotzdem die Hölle ist. Dort nämlich landen die 50 Danaiden-schwestern nach den Morden an ihren Bräutigamen. Und alles nur wegen eines Neins?
    Ein Chorus von Frauen spielt alle Rollen im Stück: Männer, Bräute, schmierige Könige und lästige Moskitos. Gemeinsam treten sie eine Reise an, auf der es herauszufinden gilt, was diese Hölle für sie wirklich bedeutet und wie sie ihr entfliehen können. In „The Bride Project” wird die Rolle der Braut, deren einzige Aufgabe es ist JA zu sagen, einmal mehr als Archetypos erforscht. Wozu und wie lange sagen wir noch JA? Und wann trauen wir uns endlich NEIN zu sagen?

    „THE BRIDE PROJECT ist mehr als ein Theaterstück zum Thema Gender. Es bringt ein Ensemble von Menschen zusammen, die, teils auf unterschiedlichen Kontinenten lebend, gemeinsam an einer Sache arbeiten. Sie bilden ein Netzwerk. Sie interagieren, bauen Verbindungen auf, stehen in Beziehung zueinander - obwohl sich viele von ihnen gar nicht kennen, verbindet sie ihre gemeinsame Reise. Die Geschichte beginnt irgendwo zwischen griechischer Mythologie und einer stereotypen Märchenwelt, in der Generationen von Frauen sich in ihr Schicksal verstricken und brav ihre Rolle spielen. Solange, bis mal eine sagt: NEIN! Wider aller Erwartungen, allen Familientraditionen zum Trotz und gegen den Strom schwimmend - Das NEIN wird lauter, stärker und mehrstimmig. Ein kollektives NEIN, das eine Gruppe von Frauen zu Fliehenden werden lässt, zu Abenteurerinnen, Kriegerinnen, Mörderinnen, Freundinnen, Liebenden und Superheroes.“ (Sina Heiss)

    Der Danaiden-Mythos
    50 Schwestern werden dem griechischen Mythos zufolge ihren 50 Cousins zur Heirat versprochen und weigern sich. Mehr noch, sie wagen es zu fliehen, einen fremden, guten, lieben König um Schutz anzuflehen und sich an seinem Hofe zu verstecken. Den Danaiden wird Asyl gewährt, die Cousins allerdings holen sie ein und verschleppen sie. Die Heirat findet wie geplant statt, doch in der Hochzeitsnacht erstechen die Danaiden ihre garstigen Bräutigame. Diese Bluttat wird natürlich von den Göttern gerächt: Zur Strafe müssen die Bräute bis in alle Ewigkeit Wasser in ein durchlöchertes Fass schöpfen.

    Die Braut
    Das Wort „Bride“ (engl. für „Braut“) weckt als Archetypus starke Assoziationen. Alle Kulturen der Welt kennen die Rolle der Braut. Doch überall wird diese Rolle sehr unterschiedlich erlebt und gelebt. Die Assoziationen, Erlebnisse und Rituale, die Frauen mit verschiedenen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergründen damit verbinden, stehen im Mittelpunkt des Interesses. Diese Geschichten und Ideen werden theatral verarbeitet und auf der Bühne gegenüber gestellt. Manche von diesen „Brautbildern“ werden sich ähnlich sein, manche vollkommen verschieden. Diese Unterschiede sollen mit The Bride Project aufgezeigt und zelebriert werden. Außerdem steckt hinter der „Braut“ auch die Frage nach dem Schönheitsideal und Frauenbild, das von Modeerscheinungen und dem Drang zum Perfektionismus in der heutigen Gesellschaft geprägt ist. Wie schön und perfekt muss die Frau von heute sein? Was ist sexy, was ist liebenswert?

     

    Termine: Di, 15.11. & Mi, 16.11. | 20:00 Uhr

    Preis: € 19,- | erm. € 15,- / € 11,- | Sparpaket € 84,-

    Spielort

    KosmosTheater
    Siebensterngasse 42
    1070, Wien

    Weitere Termine

KosmosTheater

Facts

Das modern ausgestattete, multifunktionale Theater mit insgesamt 850 m2 verfügt über einen flexiblen Theatersaal (200 m2) und zwei Bars auf zwei Ebenen und steht in spielfreien Zeiten auch für Einmietungen zur Verfügung.

Das KosmosTheater wird von der Stadt Wien und vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert.

 

Mission Statement

Das KosmosTheater ist die führende Wiener Bühne mit Ausrichtung auf Genderthematik.
Das KosmosTheater ist zeitgenössischer Kunst aller Sparten sowie interdisziplinären Projekten gewidmet.
Das KosmosTheater versteht sich als kreativer Ort der Vernetzung auf lokaler und internationaler Ebene.
Das KosmosTheater setzt sich in seinen Produktionen mit Rollenklischees auseinander.
Das KosmosTheater fördert Künstlerinnen, insbesondere auch in Leitungspositionen.
 

Herstory

1998, ein Jahr nach dem ersten österreichischen Frauenvolksbegehren, gründeten Künstlerinnen den Verein LINK.* Verein für weiblichen Spielraum.
Nach einem Konzept von Barbara Klein forderte LINK.* ein Zentrum für Kunst und Politik, das ausdrücklich Künstlerinnen gewidmet ist, ihren Arbeiten, Lebensentwürfen, Utopien und Visionen Raum gibt und diese stärker in der Öffentlichkeit verankert. Das Motto „Frauen brauchen Raum“ brachte das Anliegen öffentlichkeitswirksam auf den Punkt.
Innerhalb kürzester Zeit fand die Idee breite Unterstützung in allen Gesellschaftsschichten – deutliches Zeichen dafür, wie stark das Bedürfnis nach einem Frauenraum in den späten 90er Jahren war.
Ein vier Jahre währender unermüdlicher Kampf Hunderter AktivistInnen und mehrerer tausend UnterzeichnerInnen einer entsprechenden Petition mündete in zahlreiche Kunstaktionen, Protestkundgebungen und Interventionen im öffentlichen Raum. Höhepunkt des kreativen zivilen Ungehorsams bildete eine zehn Tage und Nächte anhaltende künstlerische Besetzung des damals leerstehenden Pornokinos Rondell. Diese wurde zwar polizeilich beendet, doch die weiter andauernden Aktivitäten verhalfen schließlich zu einem alternativen Objekt, dem ehemaligen Kosmos-Kino, zentral gelegen in einem der lebendigsten Stadteile in Wien.
Nach Jahren des Kampfes war der Kosmos Frauenraum, später umbenannt in KosmosTheater, gefunden und damit waren – einmalig in Europa – gute Voraussetzungen für Produktion, Aufführung, Vernetzung und Forschung geschaffen.


„Ich frage mich, wie es möglich ist, daß Personen immer noch für ihre Anliegen auf die Straße gehen müssen, demonstrieren müssen, Druck machen müssen, nur aufgrund ihres Seins aufgrund der biologischen Tatsache, daß sie Frauen sind.“
Elfriede Jelinek in ihrer Eröffnungsrede am 15. Mai 2000

Vollständiges Portfolio von KosmosTheater