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  • ROHN/WÆRSTED (A/NOR): Collateral Damage KosmosTheater
    @ KosmosTheater

    To protect. To control. To separate. To label. To define. To keep out. To keep in. To discipline. To be different. To take possession. To not become too big. To not become too small. To be one.

    Inwiefern ist ein Körper ein Territorium, wo sind seine Grenzen und wie kann dieser kartiert werden?
    Wo hört Körperoptimierung auf, wo fängt Verstümmelung an? 
    Und provokativ gefragt: Was ist der Unterschied zwischen weiblicher Genitalbeschneidung und Genitoplastik aus nicht-gesundheitlichen Gründen? 
    Körper und Grenzen – endet alles in einer Frage von Invasion versus Beschützung?

    Weibliche Körper wurden und werden immer wieder zu Schlachtfeldern für häusliche als auch politische Konflikte gemacht – sowohl historisch als auch heute. Mütter als Gebärmaschinen für die Nation, Vergewaltigung als militärische Strategie, im Dienste der Schönheit beschnittene Körper... 
    In ihrer Live Art-Performance Collateral Damage zeigt das Österreichisch-Norwegische Duo ROHN/WÆRSTED provokative Verbindungen zwischen Nation und Schönheitskult, Krieg und Mutterschaft, plastischer Chirurgie und Identität. Die Künstlerinnen arbeiten am Reibungspunkt zwischen Forschung, zeitgenössischem Tanz, visueller Kunst und Theater und experimentieren mit Manipulation, Zeichnung, sich bewegenden menschlichen Skulpturen und dokumentarischem Material. 

    ROHN/WÆRSTEDs gemeinsame künstlerische Praxis kreist um Genderrollen, Körper, weibliche Sexualität auf der einen Seite und Spielfertigkeit in der Kunst, Berührungen, Publikumsinteraktion und Installationen an der Grenze zur Performance auf der anderen Seite. Ihr gemeinsames Werk umfasst die folgenden Projekte: die Kurzperformance und Fotoserie The Bikini Effect, die sich mit der Sexualisierung von weiblichen Körpern auf der Basis von Akten des Be- und Aufdeckens beschäftigt, die Kurzperformance Navel (mit Sofia Morandotti) über Ängste und Tabus, die mit dem Mutterwerden assoziert sind, das Tanztheaterstück [Up]Root (mit Sophie Connon), das die Kraut/Unkraut-Dichotomie auf den weiblichen Körper übertrug, die partizipatorische öffentliche Installation DO TOUCH THE ARTWORK sowie ihr andauerndes Performanceprojekt Collateral Damage.

     

    Termine: Fr, 18.11. | 20:00 Uhr

    Preis: € 19,- | erm. € 15,- / € 11,- | Sparpaket € 84,-

    Spielort

    KosmosTheater
    Siebensterngasse 42
    1070, Wien

    Weitere Termine

KosmosTheater

Facts

Das modern ausgestattete, multifunktionale Theater mit insgesamt 850 m2 verfügt über einen flexiblen Theatersaal (200 m2) und zwei Bars auf zwei Ebenen und steht in spielfreien Zeiten auch für Einmietungen zur Verfügung.

Das KosmosTheater wird von der Stadt Wien und vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert.

 

Mission Statement

Das KosmosTheater ist die führende Wiener Bühne mit Ausrichtung auf Genderthematik.
Das KosmosTheater ist zeitgenössischer Kunst aller Sparten sowie interdisziplinären Projekten gewidmet.
Das KosmosTheater versteht sich als kreativer Ort der Vernetzung auf lokaler und internationaler Ebene.
Das KosmosTheater setzt sich in seinen Produktionen mit Rollenklischees auseinander.
Das KosmosTheater fördert Künstlerinnen, insbesondere auch in Leitungspositionen.
 

Herstory

1998, ein Jahr nach dem ersten österreichischen Frauenvolksbegehren, gründeten Künstlerinnen den Verein LINK.* Verein für weiblichen Spielraum.
Nach einem Konzept von Barbara Klein forderte LINK.* ein Zentrum für Kunst und Politik, das ausdrücklich Künstlerinnen gewidmet ist, ihren Arbeiten, Lebensentwürfen, Utopien und Visionen Raum gibt und diese stärker in der Öffentlichkeit verankert. Das Motto „Frauen brauchen Raum“ brachte das Anliegen öffentlichkeitswirksam auf den Punkt.
Innerhalb kürzester Zeit fand die Idee breite Unterstützung in allen Gesellschaftsschichten – deutliches Zeichen dafür, wie stark das Bedürfnis nach einem Frauenraum in den späten 90er Jahren war.
Ein vier Jahre währender unermüdlicher Kampf Hunderter AktivistInnen und mehrerer tausend UnterzeichnerInnen einer entsprechenden Petition mündete in zahlreiche Kunstaktionen, Protestkundgebungen und Interventionen im öffentlichen Raum. Höhepunkt des kreativen zivilen Ungehorsams bildete eine zehn Tage und Nächte anhaltende künstlerische Besetzung des damals leerstehenden Pornokinos Rondell. Diese wurde zwar polizeilich beendet, doch die weiter andauernden Aktivitäten verhalfen schließlich zu einem alternativen Objekt, dem ehemaligen Kosmos-Kino, zentral gelegen in einem der lebendigsten Stadteile in Wien.
Nach Jahren des Kampfes war der Kosmos Frauenraum, später umbenannt in KosmosTheater, gefunden und damit waren – einmalig in Europa – gute Voraussetzungen für Produktion, Aufführung, Vernetzung und Forschung geschaffen.


„Ich frage mich, wie es möglich ist, daß Personen immer noch für ihre Anliegen auf die Straße gehen müssen, demonstrieren müssen, Druck machen müssen, nur aufgrund ihres Seins aufgrund der biologischen Tatsache, daß sie Frauen sind.“
Elfriede Jelinek in ihrer Eröffnungsrede am 15. Mai 2000

Vollständiges Portfolio von KosmosTheater