In (Incipient Futures) setzt der Choreograf Ian Kaler seine Zusammenarbeit mit der Musiker_in und Multimediakünstler_in Planningtorock fort, die sich bereits im ersten und zweiten Teil seiner choreografischen Reihe o.T. (Akronym für Ohne Titel) bewährt hat.
Der Titel des Stücks deutet an, dass eine Vielfalt möglicher Zukunftsszenarien eröffnet und in Bewegung (um)gesetzt wird. In der dritten Produktion von o.T. werden Kaler und Planningtorock von dem Modedesigner Stephane Peeps Moun, der als Gast-Performer auftritt, sowie der Perkussionist_in Joy Leah Joseph live auf der Bühne verstärkt.
(Incipient Futures) ist ein ebenso dynamisches wie intimes Erkunden, auf welche Weise Musik, Tanz und Bewegung Verbindungen, Bindungen und Allianzen schaffen und verändern können, wie sie (temporär) mit ihnen spielen können und wie wir als Gemeinschaft davon berührt und bewegt werden, wobei immer auch die Frage durchscheint, welcher Zukunft wir als Individuen und Gemeinschaft entgegengehen.
Die Bühnenbildner_in und bildende Künstler_in Stephanie Rauch entwirft als Setting für (Incipient Futures) eine Art Arena für Nahbegegnungen.
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Ian Kaler studierte „Transmediale Kunst“ in Wien und absolvierte den Pilotstudiengang „Zeitgenössischer Tanz, Kontext, Choreographie“ am hochschulübergreifenden Zentrum Tanz an der Universität der Künste Berlin. Seit 2010 entwickelt Kaler eine physische und kreative Praxis als choreografische Reihen im Austausch mit unterschiedlichen Künstler_innen. Die erste Stück-Reihe Insignificant Others, besteht aus der „rohen“ Praxis-Performance Untitled Stills (2010) und dem über 2011/2012 entwickelten Stück (learning to look sideways). In der darauffolgende Serie On Orientations (2013) entstanden die installative Solo-Performance On Orientations | one place after und ein zweiter Teil, On Orientations | Untimely Encounters. Die Videoinstallation On Orientations | Shifting the burden – eine Kollaboration mit Video-Künstler_in Anne Quirynen – wurde im Rahmen der 8.Tanznacht Berlin in der Galerie Patrick Ebensperger im August 2014 gezeigt. 2014/2015 entwickelte Kaler eine Serie von Gruppenstücken – Contingencies –, die in unterschiedlichen Versionen (für Studio/Museum/Theater) mit wechselnder Besetzung und unterschiedlicher Anzahl an Performer_innen gezeigt wurden. 2014 entwickelte Kaler zusammen mit Studierenden des BA-Studiengangs für Tanz am DOCH Stockholm the situation, eine Adaption von (learning to look sideways) für 7 Tänzer_Innen. Derzeit arbeitet Kaler an einer neuen Serie mit dem Arbeitstitel o.T.. o.T. | (the emotionality of the jaw) – das erste Stück der neuen Reihe wurde im Februar 2015 in der Halle G / Tanzquartier Wien aufgeführt. (the emotionality of the jaw) ist die erste Zusammenarbeit von Kaler mit Aquarian Jugs, dem neuen Alias der Musikerin Jam Rostron aka Planningtorock. Die Premiere des zweiten Stücks der Serie – o.T. | (gateways to movement) – war im Juli 2015 im Rahmen von ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival zu sehen.
iankaler.org
Planningtorock aka Jam Rostron ist die in Großbritannien geborene, in Berlin lebende Künstlerin hinter dem Multimedia- und Performance-Projekt Planningtorock und dem neuen Alias Aquarian Jugs. Mit Planningtorock hat Rostron drei Alben aufgenommen: 2006 das Debüt-Album Have It All – W, 2011 bei DFA Records veröffentlicht, sowie die Oper Tomorrow, In A Year, eine Zusammenarbeit mit Mt. Sims und The Knife. 2014 veröffentlichte Rostron ihr politisch explizitestes Album All Love’s Legal, veröffentlicht auf dem eigenen Label Human Level Recordings.
Neben Recordings hat Planningtorock zahlreiche Konzerte weltweit gespielt, u.A. in Tate Modern, London; Centre Pompidou, Paris; und der Webster Hall, New York.
Im April diesen Jahres war Jam Teil eines drei-monatigen Fellowship-Programms der Vila Aurora in Los Angeles und hat dort ihr viertes Album aufgenommen, welches 2017 released wird.
Stephane "Peeps" Moun ist ein französischer Tänzer und Choreograf, mit kamerunischen Wurzeln. Sein kreativer Geist, sein offenes Herz, sein ausgeprägtes Rhythmusgefühl und Musikalität sowie sein smoother Flow zeugen von einer Einzigartigkeit die einen einmaligen Tanzstil kreieren. Stephanes tänzerische Anfänge begannen vor 15 Jahren mit afrikanischem Tanz, dessen Vokabular er nie ganz verlor. Afrikanische Tanzformen in Verbindung mit Jazztanz ziehen sich wie ein roter Faden durch seinen Stil und geben ihm einen urbanen Touch. Anfang 2000 begann er des Weiteren Hip-Hop in seinen Tanz miteinfließen zu lassen und lernte, von dem Ort wo Hip-Hop-Kultur groß geworden ist, direkt von der Straße – den Straßen von Paris. Drei Jahre später fand er seine Leidenschaft für Housedance und brachte ihn an seine Grenzen. Ganz in seiner Manier von der Quelle lernen zu wollen, reiste er vor 5 Jahren nach New York um dort u.A. seine Steptanzfähigkeiten zu verbessern. Während dieser Zeit tourte er auch durch Deutschland, Frankreich, Japan, Schweiz, Spanien und Marokko um zu unterrichten und sich tänzerisch weiterzuentwickeln, Workshops zu geben und Dance Battles wie "JusteDebout" (Deutschland) oder "World Dance Coliseum" (Japan) in Housedance, zu gewinnen. Regelmäßige Einladungen als Juror bei Battles wie "Berlin beste Solotänzer" und "Elbcoast Battle", um nur zwei zu nennen, sind Teil seiner Arbeitswelt. Derzeit ist der Künstler in Berlin ansässig und ist als Choreograf für Sänger_innen wie Isis Salam und Culcha Candela tätig, arbeitet mit Marken wie Nike, Adidas und Puma zusammen, und fungiert darüber hinaus als Coach der Flying Steps Academy.
Stephanie Rauch absolvierte ein Studium der Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für Angewandte Kunst Wien und an der Wimbledon School of Arts London. Stephanie entwickelt Arbeiten im Kontext der Bildenden Kunst sowie für szenografische Settings und macht sich genau diese Schnittstelle zum Thema. 2014 realisierte sie die Arbeit Gelände am Tanzquartier Wien. Sie entwickelt Räume u.A. für die Choreograf_innen Philipp Gehmacher, Lisa Hinterreithner, Ian Kaler, Andrea Maurer und Frans Poelstra, sowie an der Oper Frankfurt.