Die für ihre multimediale Bühnensprache bekannte Performancegruppe Superamas, thematisieren in Vive l’Armée! – dem Resultat eines vorangegangenen, intensiven Werkzyklus – die Themen Krieg, Terrorismus und Nationalismus. In Auseinandersetzung mit der europäischen Vergangenheit werden bedrückende Parallelen zu aktuellen Geschehnissen, zur Lage unserer Demokratien und der Zerbrechlichkeit Europas gezogen. Krieg als Vehikel zur Identitätsstiftung; die Darstellung eines Feindbildes als Antithese zur Verkörperung des Ichs und der eigenen Zugehörigkeit; ist die zentrale Auseinandersetzung des Künstlerkollektivs in dieser Arbeit.

Die Vielzahl der künstlerischen Ausdrucksformen, die sich Superamas aneignen, wird in einer episch, spektakulären Tapisserie verwoben. Auf der Leinwand Filme, auf der Bühne Krieg. Die filmischen Bilder liefern den Kontext für die Realität auf der Bühne. Die Medien reagieren aufeinander, wiederholen und wiedersprechen einander. Ihre gemeinsame Sprache ist der Ton, der – von den Stimmen der Schauspieler_innen bis zur Musik – wandert, aus dem einen kommt, um das andere zu beleben.