Von und mit Matthias Breitenbach und Leopold von Verschuer
VORSTELLUNGEN
FR 24. (ANSCHL. PUBLIKUMSGESPRÄCH) + SA 25.3.2017, 20.00
„Ein starkes Stück schauspielerischer Performance.” STUTTGARTERNACHRICHTEN
Ein Zwillingspaar, abrupt getrennt im Alter von elf Jahren, trifft sich 2017 in einem verlassenen Fernsehstudio wieder und stellt sich die Frage nach der grotesken eigenen Geschichte in der globalen Geschichtsschreibung: Kindheit während des Faschismus, getrennte Irrfahrten durch die Nachkriegszeiten – Paris und Prag 1968, Berlin 1989, brennende Zwillingstürme 2001, das Land im finanziellen Desaster …
EUGEN UND EUGEN sind im Laufe ihres Lebens scheinbar nur halb gealtert, schon als Kinder haben sie die Zeit auf der Schulbank je nur zur Hälfte abgesessen. Lebenslänglich unfertig und immer auf der Suche nach der fehlenden anderen Hälfte erzählen sie rückblickend Geschichte durch ihre persönlichen überbordenden Geschichten. Die Theaterzwillinge Matthias Breitenbach und Leopold von Verschuer nehmen dafür den Begriff Oral History beim Wort und überführen Recherche in Fiktion.
„History is written by the victors“, behauptete Winston Churchill, doch wir wissen: Gemacht wird sie von den Weichen und Unfertigen, die mit dem offenen Blicken der Unvoreingenommen destabilisierend auf alles Feststehende einwirken. In Momenten historischer Transformation sind sie der absichtslose Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Gerade das Ungerichtete ihres marginalen Daseins ist der Skandal, der hier Geschichte macht – oder: „History is made by Eugenes“.
DAUER DER VORSTELLUNG ca. 120 Minuten
ES SPIELEN Matthias Breitenbach und Leopold von Verschuer
BÜHNE Sonja Füsti
DRAMATURGIE Anna-Elisabeth Frick
CHOREOGRAFIE Antoine Effroy
MUSIK Anja Füsti
VIDEO Phillip Hohenwarter
DRAMATURGIE-/REGIEASSISTENZ Fabiola Kuonen
INSPIRIERT VON Agota Kristof „Das große Heft“, Woody Allen „Zelig“, den Biografien von Otmar von Verschuer (Zwillingsforscher), Susanne Wenger (österreichische Künstlerin und Yoruba-Preisträgerin), Ernst Schäfer und Heinrich Harrer (Tibetforscher), Matthias Breitenbach und Leopold von Verschuer (Theatermacher).