Jan Fabre / Troubleyn
Belgian Rules / Belgium Rules
„Belgien ist ein Land der Surrealisten“, behauptet Jan Fabre und stimmt eine ironisch gemeinte Hymne an: „O liebes Belgien, o (un)heiliges Land unserer Väter! Ceci n’est pas un pays.“ Das sei kein Land, singt also der berühmte Sohn Antwerpens mit den Worten seines Landsmanns René Magritte („Das ist keine Pfeife“) und meint, Belgien sei kein Land, sondern seine Darstellung: „Belgien ist aus dem Theater geboren, und Theater soll es bleiben.“ Kein Wunder eigentlich, dass die Uraufführung dieser leidenschaftlichsten und ambivalentesten aller denkbaren Hommagen jetzt in Österreich stattfindet, diesem zumindest zweitabsurdesten Kleinstaat Europas. Tief greift Fabre in die Schatztruhen und Schmutzkübel seiner Heimat, in das Barock einer Orgie aus Klischee und Ironie. In ausufernden Bildern pflügt der Universalkünstler durch Mythen und Realitäten, lakonisch und hart – wenn auch alles andere als nationalistisch – am Manneken Pis, aber weit weg vom Atomium. Ein Fest à la Fellini („Roma“) für die wahre Anti-Identität der friedlichen Anarchie Belgiens.
Uraufführung
Dauer: 3h 35min
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