Ihr imaginiert euren Traum von Heimat in einen Trümmerhaufen.
Ein Ehepaar mit türkischen Wurzeln entscheidet sich, in ein neues Leben aufzubrechen. Sie geben ihre Existenz in Deutschland auf und lassen sich dauerhaft in ihrem Ferienhaus in der Südtürkei nieder. Der Vater will sämtlichen Bauern der Gegend Solarpanels verkaufen, die Mutter will die privilegierten Frauen der Luxussiedlung therapieren. Und die Tochter will einfach nur zurück nach Deutschland.
Doch die Kleinbauern haben andere Sorgen als Solarpanels, und die Elitefrauen tragen ihr Geld lieber in das nächste Einkaufszentrum oder in einen Woody Allen Film. Die Tochter hingegen findet doch noch einen Grund zum Bleiben: Sie verliebt sich in einen amerikanischen Soldaten der nahegelegenen Airbase, von der aus die Amerikaner den Nahen Osten angreifen. Für den ist der Krieg viel realer als der Frieden. Und für die Familie? Sie bewegt sich, von der Sonne erschöpft wie belebt, zwischen Anschlägen und saftigen Orangen, zwischen großen Werbeplakaten und Bauern, die für sie beten. Kann ihre Sehnsucht sich ob dieser politischen Realitäten erfüllen?
Regie: Sandra Schüddekopf
Bühne, Kostüme: Andrea Fischer
Musikalische Mitarbeit: Rupert Derschmidt
Regieassistenz: Carmen Jelovcan
Es spielen: Reinhold G. Moritz, Sonja Romei, Johannes Schüchner, Sümeyra Yilmaz
Im Anschluss an die Vorstellung am 22. März 2019 laden wir ein zur Podiumsdiskussion
Heimat – ein umkämpfter Begriff
Teilnehmer*innen:
Sandra Schüddekopf
Regisseurin
Prof. Mag. Bernhard Heinzlmaier
Sozialwissenschaftler, Meinungs- und Jugendforscher, Institut für Jugendkulturforschung
Dipl.-Soz. Wiss. Kenan Dogan Güngör
Soziologe, [think.difference], Büro für Gesellschaft, Organisation, Entwicklung
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