EIN BERICHT FÜR EINE AKADEMIE von Franz Kafka
Regie Christian Suhr
mit Finn Henrik Hanssen
Ein ehemaliger Affe namens Rotpeter soll vor den hohen Herren der Akademie einen Bericht über seine Menschwerdung abgeben. Vor fünf Jahren wurde er als wildes Tier gefangen und in einen Käfig gesteckt. Nun kann er sprechen, beherrscht die menschlichen Umgangsformen und hat die Durchschnittsbildung eines Europäers erreicht. Wie konnte dieses Wunder geschehen?
“Ihr Affentum, meine Herren, sofern Sie etwas Derartiges hinter sich haben, kann Ihnen nicht ferner sein als mir das meine”, erklärt Rotpeter der Akademie.
Es war nicht der Wunsch nach Freiheit, keine Sehnsucht nach den Errungenschaften menschlicher Zivilisation, sondern nur die Suche nach einem Ausweg aus dem tödlich engen Käfig, die seine Verwandlung in Gang setzten. Wenn er denn nicht mehr nach Affenart leben durfte, musste er aufhören, ein Affe zu sein. So hören die Wissenschaftler in einer schonungslosen Reflektion von Verlust und Selbstvernichtung. Die Verwandlung ist unumkehrbar gelungen. Aber ist sie wirklich ein Fortschritt?