Versuch 1.
Es geht um Mina und Anna, die coolen Grosstanten, die 1920, auf der Suche nach Auskommen und Selbstbestimmung, in die Stadt aufgebrochen sind. Ihre marginalen Spuren, die bruchstückhaft von Transzendenz und Ausdruckstanz erzählen, führen mich, die Stadtindianerin, 2020 zurück in die Provinz, um genauer nachzufragen. Weil viel wurde nicht gesagt, eher totgeschwiegen, nachdem die Abtrünnigen ein trauriges Begräbnis in ungeweihter Wiener Erde erhielten.
Traurig war’s und geregnet hat’s, und Leute waren genau zwei anwesend. Nicht zu vergessen, handelt es sich um die Begründerinnen des Stammes. Logisch ist, dass ihnen Ehre zuteilwerden muss. Und mit Ehre kennen sich Indianerinnen aus.
Was braucht es heute für die Gründung eines eigenen Stammes? Was ist der Unterschied zwischen Ritual und Tradition? Kann man sich fremde Bräuche aneignen, kann man eigene erfinden, und wo gehört man dann dazu?
Konzept und Darstellung: Barbara Gassner, Markus Zett
Regie: Ed Hauswirth
Musik: KMET
Bühne und Kostüm: Georg Klüver-Pfandtner
https://www.barbaragassner.com/