Über den Autoren H. C. ARTMANN
Hans Carl Artmann wird am 12. Juni 1921 als Sohn eines Schuhmachers in Breitensee, einem Bezirksteil des 14. Wiener Bezirks Penzing geboren. Dort besucht er auch die Volks- und Hauptschule.
Mit 19 Jahren wird er zur Wehrmacht eingezogen und gerät 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er ist als Dolmetscher tätig und schreibt seine ersten Texte, die er ab 1947 im Rundfunk und in der Zeitschrift Neue Wege veröffentlicht.
Ab 1952 ist er Mitglied der Wiener Gruppe, einer wesentlichen Vereinigung junger österreichischer Nachkriegsliteraten.
1958 verlässt er die Wiener Gruppe und verfasst seinen grössten Publikumserfolg, den legendären Gedichtband "med ana schwoazzn dintn". Damit verhilft er dem Genre des Dialektgedichtes zum Durchbruch. Die Besonderheit dieses Werkes besteht in der buchstäblich wörtlichen Niederschrift im Wiener Dialekt. Artmann ignoriert bewusst jegliche orthografische Regel und schreibt so, wie man spricht und das konsequent in Kleinbuchstaben. Er selbst bezeichnet es als einmaliges Experiment unter vielen.
In der Folge verfasst er zahlreiche Übersetzungen, Romane, Erzählungen und Lyrik, die durchwegs von spielerischem Surrealismus und vom Dadaismus beeinflusstem Spiel mit der Sprache geprägt sind.
Nach jahrelangen Reisen durch Europa und Aufenthalten in Schweden und Salzburg kehrt er 1995 nach Wien zurück, wo am 4. Dezember 2000 im Alter von 79 Jahren an Herzversagen stirbt.
Es liest | Gesang | Am Klavier - Kurt Ockermüller