Premiere: 27. April 2021 | 20:00
Weitere Termine: 28./30. April & 1./4./5./6./7./8. Mai | 20:00
Die Landschaft hat sich aufgeschoben. Schicht für Schicht freigelegt, wo das Zeitalter des Menschen mit Euphorie begann. Da glänzt doch etwas? Der Homo sapiens hat ekstatisch losgegraben, dem Glanz im Sediment hinterher. Eine scheinbar unersättliche Quelle. Noch steht er, der Berg, der Abbauberg. Im Tal lebt man noch. Wer wird eine Rolle spielen für diese Landschaft? Am schlimmsten ist das Vergessen. Am Anfang war ein Meer.
Merih kommt mit einer Aufgabe an. Den Ortskern beleben, die Zukunft bringen. Aber der Berg ist ihm suspekt. Susa hat alles im Griff. Sie sorgt dafür, dass die Dinge so bleiben wie sie sind. Der Berg hat sich noch nie bewegt, er sieht aus, wie immer. Teresa wird bald weg sein, davon träumt sie, davon ist sie überzeugt. Sie sieht den Spalt im Berg, es ist nur eine Frage der Zeit. Wenisch sortiert die Vergangenheit. Er hat die meiste Zeit seines Lebens im Berg verbracht. Der Abbauberg, er war mal der Traum, er war mal zukunftsweisend.
Marie Gamillscheg hat für makemake produktionen aus ihrem herausragenden Debütroman einen Theatertext gemacht, der im Gewöhnlichen das Geheimnis, im Einzelnen den Zusammenhang, im Endlichen die Unendlichkeit entdeckt. Zwischen Mensch und Rohstoff mäandernd, kreiert Regisseurin Sara Ostertag zu Musikflächen von Clara Luzia Landschaften des Zerfalls. Sprechende Steine, vibrierende Gliedmaßen und tropfende Wörter fragen nach dem Morgen im Gestern.