The Unreal Housewives of Graz vs. The Unreal Housewives of Vienna
Eine echte „Housewife“ ist zwischen Mitte dreißig und Ende vierzig, sie ist wohlhabend und hat meistens Familie. Vor allem aber muss sie bereit sein, über einen langen Zeitraum ihr gesamtes Leben vor einer laufenden Kamera preiszugeben. Sie redet offen über Risse in ihrer Ehe, über die gescheiterten Versuche, schwanger zu werden, über ihre Enttäuschung, von einer vermeintlichen Freundin abserviert zu werden, über den Rosenkrieg der Scheidung. Sie muss jederzeit ALLES sagen, offenbaren, bekennen, gestehen. Sie ist eine Durchschnittsfrau und sie ist fesselndes Fernsehen.
„The Real Housewives of Graz vs. The Real Housewives of Vienna“ nimmt sich Transkripte aus den gesprochenen Alltagsdialogen der gleichnamigen amerikanischen Reality TV-Serie zur Vorlage und behandelt sie als fiktionales, facettenreiches Stück, voll von Metaphern über unsere Zeit. Die darin handelnden Frauen sind perfekte Repräsentantinnen des kapitalistischen Traums, in dem die Differenz zwischen Realität und Fiktion zunehmend verschwindet. Sind wir mit unseren Smartphone-Kameras nicht alle ständig camera-ready? Leben wir unsere Leben nach dem Modell einer Fernsehserie?
Team Housewives Graz/Die Rabtaldirndln:
Barbara Carli, Rosa Degen-Faschinger, Bea Dermond, Gudrun Maier
Housewives Vienna/toxic dreams:Stephanie Cumming, Susanne Gschwendtner, Isabella Händler, Anat Stainberg
Musik: Michael Strohmann
Bühne: Götz Bury, Paul Horn
Maske: Marietta Dang, Eliese Barnard
Regieassistenz: Katharina Höltermann
Regie: Yosi Wanunu
Produktion: Kornelia Kilga, Rosa Degen-Faschinger
Eine Koproduktion mit brut Wien