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  • REFUGIUM KARTON Artenne Nenzing (Vbg.)

    REFUGIUM KARTON

     
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    teatro caprile
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    @ Artenne Nenzing (Vbg.)

    Zwei Geschichten des Scheiterns, die jedoch mit ihren ruralen Metaphern und eigenwilligen Formulierungen, nicht zuletzt dank der "kongenialen Nachdichtungen" (Ilma Rakusa, NZZ) von György Buda und Géza Deréky, ein ungemein lebendiges, witziges und auch poetisches Bild vom Leben in der Batschka, jenem Landstrich Serbiens zwischen Donau, Theiss und ungarischer Grenze in der bis zu 20 verschiedenen Ethnien mit- und nebeneinander lebten und leben, vermitteln.

    Tolnais faszinierende Gestaltungskraft, dieses "Netz, gesponnen aus den einfachsten, derbsten Tatsachen der empirischen Welt und aus den Fäden der geistigen Existenz" (Lajos Parti Nagy) gab uns die Gewissheit, dass diese Figuren aus seinem ersten ins Deutsche übersetzen Buch "Ich kritzelte das Akazienwäldchen in mein Heft" (edition per procura, Wien/Lana, 2. Auflage 2005) auf die Bühne gehören. In der Bar zu den "sechs Eutern" erzählt ein alternder Hirte von der russischen Gewehrkugel, die seit dem letzten Krieg in seinem Leib umher wandert und vom "Mösenmoos", dem er lange entsagen musste, während die schrullige Kartonagensammlerin über die vielseitige Verwertbarkeit von Aspirinschachteln philosophiert und:

    "Ich stopfte meine Taschen voll mit Orangenseidenpapier, und sobald ich auf einen Maulwurfbrillanten stieß, wickelte ich ihn blitzschnell ein und steckte ihn in den Busen," gesteht die alte Frau, die im Frühling immer zum Spargelstechen nach Deutschland gefahren ist. "Ich glaube, ich wäre verrückt geworden, wenn ich nicht begonnen hätte, den Maulwurfbrillanten zu sammeln. Auch ich hätte die Werkzeuge weggeworfen [...] und wäre heulend, über die Haufen hüpfend gegen die diesigen, dunklen deutschen Berge gerannt, hüpfend, wie die von Wolfshunden gejagten Rehe."

    Spielort

    Artenne Nenzing (Vbg.)

    Personen

    Autor
    Ottó Tolnai
    Schauspiel
    Katharina Grabher

    Weitere Termine

    teatro caprile

    Das teatro caprile wurde 1993 von der Schauspielerin Katharina Grabher (Vorarlberg), dem Schauspieler, Regisseur und Theaterwissenschafter Andreas Kosek (Wien) und dem Ethnologen und Theaterenthusiasten Mark Német (Wien/Ungarn) gegründet. Der Name 'caprile', rätoromanisch für Ziegenstall, signalisiert einerseits unser Interesse für Sprachinseln sowie Theaterstücke und Literatur abseits des Mainstreams und spielt andererseits auf die finanzielle und darausfolgende infrastrukturelle Situation freier Theatergruppen an. Analog zum geografischen Herkunftsbogen der Gründungsmitglieder existiert der Anspruch, den viel zu sehr nach Westen blickenden österreichischen Kulturbetrieb an die oft verdrängten kulturellen Wurzeln und Gemeinsamkeiten im 'Osten' zu erinnern. Das Theater als Wegbereiter zum Verständnis anderer Kulturen soll im zusammenwachsenden Europa dazu beitragen, dass die einzelnen Literaturen in ihrer jeweiligen Eigenständigkeit geschätzt werden. Hierzu zählt natürlich auch die Uraufführung von Stücken österreichischer AutorInnen. Als zusätzlicher Schwerpunkt hat sich im 3. Jahrtausend u.Z. das Erstellen orts- und anlassbezogener Produktionen herausgebildet: Ob geschichtsträchtige alpine Pfade, sanierungsbedürftige Villen, die Themata Rindfleisch, Wein oder Erdapfel oder sakrale Räume, das 'teatro caprile' entwickelt und inszeniert dafür ein spannendes Theatererlebnis! Zielgruppe: Personen, die über den Tellerrand eigener Betroffenheit, vordergründiger Sozialkritik und hermetischer Cliquenkunst neue Räume und Horizonte schauen möchten. Orientierung: Eine dem Sprechtheater und den Anforderungen moderner Bühnentexte verpflichtete Inszenierungs- und Spielweise unter Berücksichtigung avantgardistischer Mittel der theatralen Ästhetik (Bühnenbild, Lichtdesign etc.). Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aller Sparten und Nationen.


    Vollständiges Portfolio von teatro caprile

    Artenne Nenzing (Vbg.)

    Artenne Nenzing (Vbg.)


    Vollständiges Portfolio von Artenne Nenzing (Vbg.)